Gepostet 26 November 2016

Bald keine billigen China-Importe mehr?

Moin!

Bin gerade über diese Meldung in der Welt gestolpert, Zitat:

Derzeit nutzen die Internethändler mit Sitz
außerhalb der EU noch ein Schlupfloch für Betrügereien. Viele geben beim
Versand an, dass der Warenwert unter 22 Euro liegt. Damit
unterschreiten die Pakete eine Grenze, über der eine
Einfuhr-Umsatzsteuer zu entrichten wäre.

Das Risiko, ertappt zu
werden, ist vergleichsweise gering. Gerade einmal ein Prozent der 150
Millionen Pakete, die derzeit unter die Freihandelsgrenze fallen, werden
überhaupt kontrolliert. „Man hat eine einprozentige Wahrscheinlichkeit,
erwischt zu werden“, sagt ein EU-Beamter. Es ist ein krasser Fall von
Behördenversagen.

Der Mehrwertsteuerbetrug im
Internethandel hat längst gigantische Dimensionen angenommen. „Nach
unseren Schätzungen verlieren wir fünf Milliarden Euro an
Steuereinnahmen“, sagt ein EU-Beamter. „Bis 2020 wird das auf sieben
Milliarden Euro ansteigen.“ Eine Milliarde allein geht durch die
missbräuchliche Nutzung der 22-Euro-Regel verloren.

Auch Händler wie Amazon sollen Einfuhrabgaben abführen Die
europäischen Händler fordern schon länger die Politik zum Handeln auf.
„Es ist nicht akzeptabel, dass sich einige Unternehmen einen
Wettbewerbsvorteil durch die Nichtzahlung von Steuern verschaffen, ohne
dass sie rechtliche Konsequenzen fürchten müssen“, klagt Stefan Genth,
Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands HDE.

Die Händler fordern, auch Handelsplattformen in die Pflicht zu nehmen. „Gewerbliche Plattformen wie Amazon
sollten zollrechtlich verpflichtet werden, im Namen des inländischen
Warenempfängers die Einfuhrabgaben abzuführen“, sagt Stephan Tromp,
stellvertretender Hauptgeschäftsführer des deutschen Handelsverbands
HDE.

Die Unternehmen sollten die Abgaben dann
direkt dem inländischen Kunden beim Kauf in Rechnung stellen. „Dadurch
würde auch das Problem der Falschdeklarationen durch die Lieferanten,
etwa in Form der Angabe eines zu niedrigen Warenwerts verhindert“, sagte
Tromp.

Freigrenze für importierte Waren soll gestrichen werden Die
Europäische Kommission geht in diese Richtung. Nach Informationen der
„Welt“ wird die Europäische Kommission kommende Woche vorschlagen, die
Freigrenze von 22 Euro für die importierten Waren gänzlich zu streichen.

Damit
unterliegen alle Produkte, die künftig nach Europa geschickt werden,
der Umsatzsteuer. Um die Behörden angesichts der Warenflut nicht zu
überfordern, werden die Internethändler außerhalb der EU angehalten,
alle drei Monate gesammelt die Umsatzsteuererklärung einzureichen.

Das dürfte so einige hier treffen, mich eingeschlossen. ;-)

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11 Kommentare

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  1. JohnDoe93's Profilbild
    Wenn ich was für ~10€ bestelle, müssten die mir also ne Rechnung über ~2€ schicken. Bürokratisches Monstrum was sich sie EU da mal wieder überlegt...
  2. El_Pato's Profilbild
    Richtig. Die zahlen so oder so nicht. Es ist ja vorher schon Betrug. Der Zettel darauf ist ja nur für die Beamten. Die kontrollieren hinterher nicht mehr. Positiv ist das abschaffen der Freigrenze. Wie immer werden solche Regelungen nur missbraucht und die die drunter lägen würden 2 Cent steuern auch nicht stören.
  3. GelöschterUser94067's Profilbild
    [deleted] (bearbeitet)
  4. mathiass's Profilbild
    Radeus26. Nov 2016

    naja, vor einigen Jahren hätte mich das Ganze tatsächlich ein wenig b …naja, vor einigen Jahren hätte mich das Ganze tatsächlich ein wenig beunruhigt, heute isses aber doch eh schon üblich, dass z.T. die gleichen Sachen aus deutschen Lagern(was waren das nochmal... Kiel, Hannover, Frankfurt...)geliefert werden, und dabei ist der Preisunterschied gar nicht mal so groß.


    Und um genau die Händler geht es. Firmen, die ihre Container in Freihäfen oder zu Amazon ins Lager stellen (Aukey, Anker usw), aber keine Steuern drauf zahlen, weil sie in China registriert sind. Von Firmen in China deutsche Umsatzsteuererklärungen einzufordern dürfte ziemlich unmöglich sein.
    Bestellungen direkt aus China können also gar nicht unter diese neue Regelung fallen, außer der Zoll will den tatsächlichen Warenwert von jeder Sendung bestimmen (weil ja sowieso auf 99% aller Sendungen 5$ o.ä. Warenwert draufsteht), was natürlich unmöglich ist.
  5. Crythar's Profilbild
    Was soll sich ändern? Die werden vermutlich trotzdem weiterhin nur Abgaben einfordern, wenn die Steuer über 5€ liegt. Die können mir nicht erzählen, dass die zukünftig wegen ein paar Cent die Steuer einfordern, wenn ich Kleinigkeiten von Banggood und co. importiere. Für Mydealzer wird sich sicherlich wenig ändern.
  6. Unfehlbar's Profilbild
    Autor*in
    Crythar26. Nov 2016

    Was soll sich ändern? Die werden vermutlich trotzdem weiterhin nur Abgaben …Was soll sich ändern? Die werden vermutlich trotzdem weiterhin nur Abgaben einfordern, wenn die Steuer über 5€ liegt. Die können mir nicht erzählen, dass die zukünftig wegen ein paar Cent die Steuer einfordern, wenn ich Kleinigkeiten von Banggood und co. importiere. Für Mydealzer wird sich sicherlich wenig ändern.



    Warten wir's ab.
    Auf jeden Fall haben die das auf dem Schirm.
  7. Radeus's Profilbild
    JohnDoe9326.11.2016 16:14

    Wenn ich was für ~10€ bestelle, müssten die mir also ne Rechnung über ~2 …Wenn ich was für ~10€ bestelle, müssten die mir also ne Rechnung über ~2€ schicken. Bürokratisches Monstrum was sich sie EU da mal wieder überlegt...



    ..und dafür wird dann eine Bearbeitungsgebühr i.H.v. 10-25€ fällig..
    die machen's ja jetzt schon schlau, wenn man -wie früher- nach Aufforderung einfach nur z.B. die Paypal-Rechnung an die schickt,
    kassieren die schon.
    Einzig nur, wenn man dabei persönlich vorbei kommt (d.h. lohnt sich allenfalls für die, die ganz nah dran am Zollamt wohnen)
    umgeht man das. (bearbeitet)
  8. JohnDoe93's Profilbild
    Radeus26.11.2016 16:52

    ..und dafür wird dann eine Bearbeitungsgebühr i.H.v. 10-25€ fällig..die …..und dafür wird dann eine Bearbeitungsgebühr i.H.v. 10-25€ fällig..die machen's ja jetzt schon schlau, wenn man -wie früher- nach Aufforderung einfach nur z.B. die Paypal-Rechnung an die schickt, kassieren die schon. Einzig nur, wenn man dabei persönlich vorbei kommt (d.h. lohnt sich allenfalls für die, die ganz nah dran am Zollamt wohnen)umgeht man das.



    Jo, falls das so umgesetzt wird, dann ist der China Import für Privatpersonen von heute auf morgen tot...
  9. Radeus's Profilbild
    JohnDoe9326.11.2016 17:12

    Jo, falls das so umgesetzt wird, dann ist der China Import für …Jo, falls das so umgesetzt wird, dann ist der China Import für Privatpersonen von heute auf morgen tot...



    naja, vor einigen Jahren hätte mich das Ganze tatsächlich ein wenig beunruhigt,
    heute isses aber doch eh schon üblich, dass z.T. die gleichen Sachen aus deutschen Lagern
    (was waren das nochmal... Kiel, Hannover, Frankfurt...)
    geliefert werden, und dabei ist der Preisunterschied gar nicht mal so groß.

    Damals schon (~anno 2010-11 )nen PS2-Controller aus China für 6,xx € bestellt - wurde vom Zoll geschnappt
    und gab's außerdem noch (was viel schlimmer ist) nen Brief von irgendeinem Wichtigtuer-Amt,
    ich hätt mir einen Artikel bestellt, der gegen Patent- und Geschmacksmusterblablabla verstößt,
    und ich könnte entweder mich gerichtlich versuchen mit denen und Sony anzulegen,
    oder das Ding wird zerstört..

    In der selben Woche noch den gleichen Controller, diesmal aber mit Lieferung aus D, für~ 2€ mehr bestellt,
    und fertig.

    Wenn die Dinger es erst einmal, durch containerweisen Import in die EU, geschafft haben, hat man ja eh keine Probleme mehr.
    Wenn man aber selbst bestellt, kann man aber ne ganze Menge an Problemen, selbst bei noch so trivialen Artikeln, bekommen -- ob nun der Zoll irgendwelche Patente oder Importverbote anfäng zu vermuten, oder man findet das CE-Zeichen nicht,
    oder es ist eins da, die sagen einem aber, das wäre nicht echt ...

    Was Hobbyking (und andere) schon lange machen, hat sich nun auch am (fast) gesamten Martk durchgesetzt.
    -Gegen einen kleinen Aufpreis kann man die gleichen Sachen aus Lagern in der EU (/noch GB) ganz easy beziehen,
    ohne den potenziellen Stress, und schneller auch noch.
    Bei größeren/schweren Artikeln ist der Gesamtpreis öfters sogar deutlich unter dem eines reinen China-Exports (mit DHL/.../.. Frachtkostenanteil). Containerweise liefern ist halt günstiger.
  10. mark_s's Profilbild
    Radeus26.11.2016 16:52

    ..und dafür wird dann eine Bearbeitungsgebühr i.H.v. 10-25€ fällig..die …..und dafür wird dann eine Bearbeitungsgebühr i.H.v. 10-25€ fällig..die machen's ja jetzt schon schlau, wenn man -wie früher- nach Aufforderung einfach nur z.B. die Paypal-Rechnung an die schickt, kassieren die schon.


    Das ist die Deutsche Post die da kassiert, hat rein gar nichts mit dem Zoll zu tun.
  11. Radeus's Profilbild
    mark_s28. Nov 2016

    Das ist die Deutsche Post die da kassiert, hat rein gar nichts mit dem …Das ist die Deutsche Post die da kassiert, hat rein gar nichts mit dem Zoll zu tun.


    spielt doch alles keine Rolle, wer genau oder was kassiert - die meisten juckt es doch nicht,
    ob es Zoll ist, was die Zahlen, oder die Einfuhrumsatzsteuer oder ...
    die meisten interessiert ja lediglich, dass denen Geld aus der Tasche gezogen wird.

    Würde man jetzt für jede noch so kleine Sendung (ohne Freibetrag) was haben wollen,
    würde doch -zwar vllt. nicht der Zoll (könnte aber auch noch kommen) - dann aber,
    wie du auch schon geschrieben hast, die Post wieder ne Gebühr haben wollen. (bearbeitet)
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