Zusätzliche Info
der_Seebaer
Da ich die Diskussion hier übersehen hatte, füge ich es mal als Info an, vielleicht gibt es ja die ein oder andere neue bzw. andere Information. Danke an das du die Diskussion schon gestartet hattest


Moin Moin,

es gibt schlechte Nachrichten für Niki Luftfahrt; am 13.12.2017 gab Lufthansa bekannt, Niki Luftfahrt nicht mehr zu übernehmen. Grund dafür seien klare Signale aus Brüssel, dass die Lufthansa Group aus Kartellrechtlichen Gründen die geplante Übernahme nicht durchführen könne. Die Prüfung der EU Kommission war noch nicht abgeschlossen und liefe eigentlich noch bis zum 21.12.2017. Daraufhin stellte Niki am 13.12. am frühen Abend in Berlin-Charlottenburg einen Antrag auf Insolvenz. Laut der Nachrichten Agentur dpa soll es sich im Falle Niki um eine Regelinsolvenz handeln, anders als bei der ehemaligen Muttergesellschaft Air Berlin, die in Insolvenz in Eigenverwaltung ging. Der Flugverkehr wurde mit sofortiger Wirkung eingestellt, die letzte Maschine landete gestern (13.12) um 17:37 in Stuttgart. Da schon vorher bekannt wurde, dass die Übernahme von Niki scheitern könnte, bat Carsten Spohr der EU Kommission an, die Slots von Niki nicht zu übernehmen. Betroffen seien nun bis zu 800.000 Buchungen und 60.000 Passagiere.


Was zuvor geschah:

Die Lufthansa Group, unter Leitung von Carsten Spohr, bot für die beiden Air Berlin Töchter, Niki Luftfahrt und LGW, einen Gesmtbetrag von 210 Millionen Euro, der zum größten Teil zur Tilgung des gewährten Kredites der KfW in Höhe von 150 Millionen Euro genutzt werden sollte. Um Niki und deren Slots weiterhin zu sichern, gewährte Lufthansa nach eigenen Angaben Niki eine Brückenfinanzierung von bis zu 10 Mio. Euro pro Woche - die Brückenfinanzierung sei Teil des Gesamtbetrages gewesen.


Was nun:

Nachdem Lufthansa sich nun von Niki abwendet hat, widmet sie sich jetzt der Übernahme von LGW (Luftfahrtgesellschaft Walter (https://de.wikipedia.org/wiki/Luftfahrtgesellschaft_Walter)). Ohne den Österreichischen Urlaubsflieger liegt der Gesamtbetrag für LGW bei "nur" noch 18 Mio. Euro. Da vorgesehen war, den Erlös aus Niki und LGW in die Tilgung des Kredites der KfW zu stecken und nun nur noch eine Summe von 18 Mio. gezahlt wird, reicht dieser Betrag gerade mal aus um die angefallenen Zinsen des Kredites zu decken. Um die Wahrscheinlichkeit einer Übernahme von LGW zu erhöhen, bot auch hier Carsten Spohr der EU Kommission an, auf gewisse Slots zu verzichten. Zum Schluss noch ein Zitat von Steffen Seibert: "Durch den unerwarteten Ausfall der Erlöse aus dem Niki-Verkauf kann der vom Bund verbürgte Kredit der KfW an Air Berlin möglicherweise nur zum Teil zurückgezahlt werden.“. Ein weiteres Zitat von Airliners.de (http://Airliners.de): "Air Berlin muss nun neue Angebote für Niki ausloten. Airline-Gründer Niki Lauda erklärte noch am Abend, er würde die von ihm gegründete Airline aus der Pleite herausholen. "Ich bin interessiert und würde mich darum kümmern", sagte Lauda der österreichischen Nachrichtenagentur APA."


Für betroffene Passagiere:

Niki schreibt auf ihrer Website, dass der Betrieb ab dem 14.12.2017 eingestellt wird. Passagiere, die ihre Reise über einen Reiseveranstalter gebucht haben, sollen sich bitte an diesen für weitere Informationen wenden, da dieser für die Beförderung der Passagiere zuständig ist. Für Passagiere, die ihren Flug direkt über Niki gebucht haben, versuchen mehrere Fluggesellschaften eine Rückholaktion auf Stand-by Basis gegen ein "geringes" Entgelt. Tuifly wird sich bei dieser Aktion nicht beteiligen. Zur Website (https://www.flyniki.com/de/start.php). Auch gab es Informationen, dass die Österreichische Regierung in Zusammenarbeit mit Austrian Airlines Pläne ausarbeitet, um gestrandete Passagiere aus ihren Urlaubszielen wieder zurück nach Deutschland, Österreich oder der Schweiz zu befördern.


Wie sind eure Meinungen oder Gedanken zu diesem Thema?

Quellen: Aerotelegraph.com (http://Aerotelegraph.com), Airliners.de (http://Airliners.de) und Aero.de (http://Aero.de)

der_seebaer
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