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eBay Kleinanzeigen: mehr Sicherheit bei Zahlungen
Bei eBay Kleinanzeigen findet in der Regel ein privater Handel statt. Integrierte Zahlungsweisen, wie Ihr das von eBay kennt, gab es lange Zeit nicht. Beide Seiten müssen sich auf eine Zahlungsart einigen. In der Regel sind das die Barzahlung bei Abholung, eine Überweisung oder die Nutzung von PayPal.

Abgesehen von der Barzahlung bei Abholung, sind diese Zahlarten für beide Seiten riskant. Vor allem bei Überweisungen und der „PayPal Geld senden an Freunde und Familie“-Funktion besteht keinerlei Schutz. Mit der Funktion „Sicher bezahlen“ will eBay Kleinanzeigen dieses Risiko verkleinern und den Handel sicherer gestalten.

Wie funktioniert „Sicher bezahlen“ bei eBay Kleinanzeigen?
Ende 2020 hat eBay Kleinanzeigen die neue Bezahlfunktion mit Namen „Sicher bezahlen“ integriert. Nutzt Ihr die Funktion, wird die Zahlung über die Plattform abgewickelt. Das Geld geht im ersten Schritt an eBay Kleinanzeigen und wird dort treuhänderisch verwahrt.

Erst wenn der Erhalt der Ware bestätigt wird, wird das Geld weitergeleitet. Abgewickelt wird dieser Zahlungsschritt über das niederländische Partnerunternehmen Online Payment Platform. Das Portal verspricht so Käuferschutz und Verkäuferschutz. Dabei müsst Ihr folgendes beachten:

So funktioniert „Sicher bezahlen“ bei einem Kauf:

  • Ihr wählt wie gewohnt ein Angebot aus und verhandelt mit der anbietenden Person einen Preis per Nachrichtenfunktion.
  • Habt Ihr Euch geeinigt, startet Ihr die „Sicher bezahlen“ Anfrage.
  • Wurde die Anfrage angenommen, zahlt Ihr nun per Sofortüberweisung oder Kreditkarte (MasterCard und VISA) den entsprechenden Betrag sowie eine zusätzliche Gebühr.
  • Die Ware muss nun per versichertem Versand an Euch verschickt werden.
  • Ist die Ware bei Euch angekommen und in Ordnung, bestätigt Ihr den Erhalt.
  • Erst nach Eurer Bestätigung, oder spätestens nach 14 Tagen, wird der Kaufpreis ausgezahlt.
  • Wurde der Artikel wider Erwarten nicht versendet, ist nicht vollständig, sogar gefälscht oder weicht er erheblich von der Artikelbeschreibung ab, könnt Ihr den Kundenservice einschalten und den Käuferschutz beantragen. Dieser versucht mit Euch zusammen, das Problem zu klären.

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So funktioniert „Sicher bezahlen“ bei einem Verkauf:

  • Bietet wie gewohnt Eure Artikel zum Verkauf an.
  • Schreibt eine interessierte Person an, macht einen Preis aus und besprecht die Zahlungsmethode.
  • Einigt Ihr Euch auf „Sicher bezahlen“, erhaltet Ihr per Nachrichtenfunktion die Anfrage, die Ihr bestätigen müsst.
  • Versendet den Artikel innerhalb von 7 Tagen per versichertem Versand und gebt die Versanddetails bei eBay Kleinanzeigen an.
  • Ist der Artikel angekommen, erhaltet Ihr Euer Geld sobald der Eingang bestätigt wurde, oder spätestens nach 14 Tagen, wenn nicht der Käuferschutz in Anspruch genommen wurde.
  • Das Geld wird Euch überwiesen. Dafür müsst Ihr eine Bankverbindung angeben. Eine Gebühr fällt nicht an.

eBay Kleinanzeigen sieht in dem Vorgehen einen Verkäuferschutz. So müsst Ihr zum Beispiel keine Kontodaten an fremde Personen übermitteln. Und bei Streitigkeiten soll der Kundenservice helfen.

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Wie sind die „Sicher bezahlen“ Erfahrungen in der Praxis?
In der Theorie klingt das erstmal gut. Für eine Gebühr könnt Ihr notfalls auf den Käuferschutz zurückgreifen und der zusätzliche Aufwand erscheint erstmal gering.

In der Praxis bedeutet das aber, dass beim Verkauf immer noch ein Risiko besteht. Verkauft Ihr zum Beispiel Euer altes iPhone und das Paket geht verloren oder kommt nicht an, weil die Adresse falsch war, müsst Ihr herausfinden, wo es gelandet ist. Der Käuferschutz kann Euch nicht helfen und hält auch das Geld zurück.

Zudem kann ein Käufer auch einen Betrug versuchen und behaupten, dass Ihr ein kaputtes iPhone verkauft habt. Dann müsst Ihr gegenüber dem Kundenservice nachweisen, dass das nicht stimmt, um Euer Geld zu bekommen.

Erfahrungen im Netz zeigen, dass problematische Fälle auch vereinzelt vorkommen. So berichtet unser Community-Mitglied Koala_B beispielsweise, dass er 40 € verloren hat, weil der Käufer gelogen hat. Das Mitglied LLi hat dagegen als Käufer schlechte Erfahrungen gemacht und sein Geld laut eigener Aussage nicht zurückbekommen. Und bei giga.de wurde im Oktober 2021 über Dreiecksbetrug berichtet.

Schaut Ihr auf Seiten wie gutefrage, reddit oder im ComputerBase Forum, könnt Ihr aber feststellen, dass es nur wenige negative Erfahrungen mit der Zahlungsoption gibt. Kritik zielt meist darauf, dass die Zahlung so etwas länger dauert, dass die Gebühr relativ hoch ist oder darauf, dass die Abmeldung von dem „Sicher bezahlen“-System umständlich ist.

Unser Fazit zur sicheren Zahlung bei eBay Kleinanzeigen
Laut Messungen soll eBay Kleinanzeigen das am meisten besuchte Online-Angebot in Deutschland sein. Jeden Tag werden ungefähr eine Million neue Anzeigen aufgegeben. Im Verhältnis zu diesen Zahlen gibt es also nur wenige wirklich schlechte Erfahrungen. Bei einem solchen großen Angebot, auf dem vor allem private Handel abgeschlossen werden, müsst Ihr immer damit rechnen, dass es vereinzelte Probleme gibt.

Es gibt berechtigte Kritik an der Bezahlfunktion, vor allem an der Gebühr. Mit der „Sicher bezahlen“-Funktion ist das Risiko aber geringer als bei einer einfachen Überweisung oder mit der „PayPal Geld senden“-Funktion. Habt Ihr keine Möglichkeit, die Ware gegen Bezahlung abzuholen oder per PayPal mit Käuferschutz zu bezahlen, kann das also eine Alternative sein, die wenigstens etwas Schutz bietet.

Tipp: Auch wenn Ihr die neue Bezahlfunktion nutzt, solltet Ihr weitere Schutzmaßnahmen ergreifen. Wenn Ihr etwas kaufen möchtet, wägt gut ab, ob das Angebot seriös ist. Um Hinweise auf unseriöse Angebote zu erhalten, könnt Ihr Euch an unserem Fake Shop Ratgeber orientieren. Und wenn Ihr etwas verkauft, ist es ratsam, wenn Ihr Eure Ware und den Versand gut dokumentiert, um Probleme mit dem Kundenservice zu Euren Gunsten klären zu können.
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