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Paket mit dem Versender „SK Kunden“: Vorsicht vor Masche
Seit längerer Zeit bekommen immer mehr Kunden Warenpost mit dem Absender „SK Kunden“. Die Waren wurden nie bestellt und reichen von billigen Wegwerfartikeln bis zu Smartphones im mittleren Preisbereich. Im Netz kursieren verschiedene Gerüchte über deren Ursprung und auch hier ist eine Diskussion entbrannt, wie man sich im Falle einer Paketankündigung verhalten sollte. Wir haben recherchiert und alle derzeit bekannten Informationen zusammen getragen.

Mysteriöse Pakete von SK Kunden – nicht nur von Amazon
Zunächst sah es so aus als sei das Phänomen der mysteriösen Postsendungen auf Kunden des Online-Riesen beschränkt. Schon vor geraumer Zeit hat die Verbraucherzentrale NRW (https://www.verbraucherzentrale.nrw/pressemeldungen/presse-nrw/amazons-paketmysterium-33703) von diesem Vorgehen berichtet. Klar ist, dass die Warensendungen nicht von Amazon selbst stammen, sondern über Marketplace-Händler veranlasst werden. Der Online-Händler betont zudem, dass keine Kundendaten an Dritte weitergegeben wurden und in diesen Fällen rechtliche Schritte eingeleitet werden, „da dies gegen unsere Richtlinien verstößt“ (Zitat aus: Stern, 12.2.19 (https://www.stern.de/wirtschaft/news/amazon--darum-kriegen-kunden-ohne-bestellung-pakete-8577718.html))

Mittlerweile ist klar: auch andere Online-Portale sind betroffen, nicht nur Amazon. Wie Ihr auch in diesem Thread berichtet habt, stammen Pakete mitunter von eBay, Aliexpress und von anderen chinesischen Händlern.

Was steckt generell hinter nicht bestellter Ware?
Für falsch gelieferte Ware kann es verschiedene Ursachen geben, zum Teil sind die Absichten kriminell:

  • Untergeschobener Vertrag: Unseriöse Händler versuchen einen Vertragsschluss zu erzwingen. Ihr nehmt die Ware an und der Händler setzt Euch unter Druck, weil Ihr angeblich einen Vertrag eingegangen seid.
  • Misslungener Identitätsmissbrauch: Eure Identität wird missbraucht, um unter Eurem Namen Ware zu bestellen. Diese Ware sollt natürlich nicht Ihr erhalten. Mitunter geht der Betrugsversuch schief und Ihr erhaltet Warensendungen, die Ihr nicht selbst beauftragt habt.
  • Volles Lager: Werden Waren sehr günstig produziert und nicht schnell genug verkauft, „leeren“ manche Online-Händler auch ihren Bestand, indem sie zufälligen Kunden die Billigware übersenden. Dies ist günstiger als Waren weiter zu lagern oder zu vernichten.
  • Zustellungsfehler: Auch Fehler bei der Paketzustellung kommen in Betracht.

Die Motive und Absichten hinter einzelnen Sendungen vom Absender „SK Kunden“ sind nur schwer nachvollziehbar. Auch die Kundenservices der Online Shops sind oft keine geeignete Hilfe. Dennoch könnt Ihr ein paar Dinge tun, um Ärger zu umgehen.

Nicht bestellte Ware – was tun?
  • Schritt 1: Findet wenn möglich heraus, von welchem Shop das Paket stammt.
  • Schritt 2: Sollte das Paket von einem seriösen Händler stammen, meldet den Vorfall dem Händler. Verpflichtet seid Ihr dazu rechtlich nicht, dennoch kann es helfen, späteren Ärger zu vermeiden. Etwa wenn der Shop mit Zahlungsaufforderungen auf Euch zukommt.
  • Schritt 3: Meldet den Vorfall auch hier in der Diskussion auf mydealz – so können auch andere von Eurer Erfahrung profitieren.
  • Schritt 4: Entscheidet Euch, ob Ihr die Ware annehmt. Generell habt Ihr natürlich immer die Möglichkeit die Annahme von Postsendungen zu verweigern. Wollt Ihr auf Nummer sicher gehen, ist das der beste Weg.
  • Schritt 5: Entscheidet Euch nach der Annahme der Ware, was damit passieren soll. Offiziell raten die Verbraucherzentralen dazu, Sendungen mindestens 6 Monate aufzubewahren (https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/vertraege-reklamation/kundenrechte/nicht-bestellte-ware-geliefert-was-tun-25001), um mögliche Zustellungsfehler zurückschicken zu können. Danach könnt Ihr Euch aber frei entscheiden, ob Ihr die Ware vernichtet, verkauft oder behalten wollt.

2 Tipps, wenn Ihr ein nicht bestelltes Paket von „SK Kunden“ angenommen habt
1. Lasst Euch in keinem Fall von einer Zahlungsaufforderung eines Händlers unter Druck setzen. Nicht bestellte Ware müsst Ihr grundsätzlich nicht bezahlen. Besteht ein Shop auf die Bezahlung, beruft Ihr Euch am Besten auf Euer 14-tägiges Widerrufsrecht. Das Recht auf Widerruf gilt für alle Bestellungen per Internet oder Telefon. Gebt am Besten auch immer an, dass Ihr die Waren nicht selbst bestellt habt.

2. Ändert im Zweifel immer Euer Passwort im jeweiligen Shop. So könnt Ihr einem möglichen (weiteren) Missbrauchsversuch entgegenwirken.
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