Handlungsempfehlung: Wärmepumpe nachrüsten(15T€ nach BAFA) oder bei Gas-Heizung bleiben?

eingestellt am 18. Jan 2023
Hallo zusammen,

wie der Titel es schon sagt, stehe ich davor mich für eine Luft-Wasser-WP zu entscheiden oder weiterhin bei der Gasheizung zu bleiben. Das Haus ist 10J. und kfw55, Jahresverbrauch 12-13.000kwh Gas. Solarthermie und PV (15kwp) vorhanden. Die WP würde nach Abzug der BAFA Förderung 15.000€ inkl. Einbau kosten und wäre im Frühjahr lieferbar, technisch laut Heizungsbauer "Plug & Play" bei unserem Haus.
Jetzt fallen ja die Gaspreise langsam wieder in annehmbare Regionen, wie es in der Zukunft mit Gas und Strom aussieht weiß natürlich niemand. Von der PV in Kombination mit WP verspreche ich mir auch nicht viel im Winter, allersdings würde das für die Übergangsmonate bestimmt aushelfen.
Finanziell ist die Investition kein Problem, ich möchte nur ungern eine sehr gut funktionierende 10 Jahre alte Gastherme entsorgen und mir mehr technische "Sorgen" ins Haus holen.
Wie würdet ihr euch entscheiden?
Zusätzliche Info
Sag was dazu

59 Kommentare

sortiert nach
's Profilbild
  1. nishikitoto's Profilbild
    nishikitoto
    Warum denn die Gastherme nach 10 Jahren raus schmeißen?
    Ist da irgendwas dran defekt?

    Schau doch mal, was aktuell Wärmestrom bei die kostet. Du wirst warscheinlich nix unter 40Cent momentan finden... Eher 60Cent aktuell

    Dann noch die 15.000€ für die Umrüstung.

    Entscheidend ist zudem wie gut gedämmt die Hütte ist (KfW55 ist sehr gut) und die Normaußentemperatur bei euch. Irgendwo in den tiefsten Bergen ist es natürlich kälter als im Rheinland. Je kälter, desto mehr Strom brauchst du. Dazu kommt noch die WP selber. Welches Modell? Es gibt gute und schlechte, leise und laute.
    EFH mit Abstand zum Nachbarn?
    Solaranlage auf dem Dach?

    Auch wenn hier viele Infos fehlen, würde ich von den Rahmendaten die alte Anlage drin lassen. Spar Geld an und in 15 Jahren kommt der Brenner raus und die WP rein.


    Was hat du beim Gas für einen Verbrauch pro Jahr?

    Schau, was die NormAT bei euch ist.
    Rechne mit den Strom Preisen ein bißchen herum. Du wirst schnell merken, dass es finanziell warscheinlich keinen Sinn macht, da Strom gerade genauso teuer ist wie Gas.

    Selbst wenn du einen COP von 4 erreichst, sind das bei 40 Cent Stromkreis dann 10Cent pro Kilowatt Wärmeleistung.
    Plus die 15.000€ für die Umrüstung.

    Ich habe selber eine WP bei KfW70 Standard. NormAT - 10°.
    Ich habe 187 qm2 zu beheizen + Warmwasser und 5 Personen.
    Komme konstant auf 3000-3200 KWh pro Jahr. Bei Wärmepumpenstrom von aktuell 23 Cent und Grundgebühr komme ich auf etwa 850€ pro Jahr.

    Wenn ich jetzt 40Cent bezahlen müsste, sind das fast schon 1400€!

    Das wäre der Zeitpunkt, den separaten Zähler abzumelden, normalen Strom zu beziehen und die Solaranlage weiter auszubauen.
    asus20's Profilbild
    asus20 Autor*in
    Verbrauch steht oben. PV und Solar vorhanden. Strom zahlen wir die nächsten zwei Jahre 29ct dank Mediamarkt

    Jetzt sind es 15k€ und in 15 Jahren 30-40k€….? Ist eine IDM aero slm 3-11kw. (bearbeitet)
  2. Dodgerone's Profilbild
    Dodgerone
    Leute macht euch doch nix vor... Gas wird auf Dauer teuer bleiben bzw. wieder werden... Strom dafür auf Dauer günstiger (auch wenn Deutschland laaaaaannnnngssssaaaaammmmm ist).

    Auch bei Lieferketten wirds aktuell wechselhaft bleiben...noch dazu die ganzen Leute die es sich jetzt "noch sparen" und dann irgendwann nachrüsten müssen. Ich würde lieber jetzt nachrüsten wo die Dummen es sich "noch sparen"...

    Man sollte sich einfach im Klaren sein das Gas keine Technologie mit Zukunft ist.... wenn man jetzt bei überschaubaren Kosten umsteigen kann-> machen!
    baerry's Profilbild
    baerry
    Zumal ein KfW 55 Haus schon im Ist Zustand Energiesparend genug ist.

    Ich würde mir schwer tun eine funktionierende Anlage rauszuwerfen. Im Neubau würde ich aber kein Gas mehr wählen.

    In die Zukunft kann keiner gucken. Gas ist grundsätzlich ja da und verfügbar, auch ohne Russland.
    Strom ist bei uns überteuert, auch da ist Spielraum nach unten. Aber lass nochmal ein AKW hoch gehen und Frankreich ihre AKW runterfahren.

    Unvorhersehbare oder für unwahrscheinlich gehaltene Ereignisse passieren zwar nicht jährlich, aber wenn man mal die letzten zwanzig Jahre anschaut gab es so viele Wendungen.
    Und was die Förderungen machen kann man ehrlich nicht mal 2 Wochen in die Zukunft planen.

    Ich würde auch mal gegenrechnen wo man die 15.000 noch investieren kann, falls da noch eine Finanzierung läuft ist das langfristig vielleicht auch attraktiv.
    Ggfs auch pv oder Solarthermie ausbauen um den Gasbedarf zu reduzieren.
    Oder ein zusätzlicher holzofen - ob man die in 10 Jahren noch einbauen darf ist ja irgendwie auch plötzlich eine berechtigte Frage.
  3. levces's Profilbild
    levces
    Ganz klar behalten, solange die Gastherme tut. Bei KFW55 ist der Verbrauch und somit auch die Differenz zu einer WP gering.
    Das Thema PV hast Du genau richtig erfasst, wobei in der Übergangszeit dein Haus kaum etwas verbrauchen wird.
    Selbst, wenn Du 1.000€ im Jahr sparen solltest (mehr dürfte mMn nicht möglich sein), ist der Breakevenpoint weit entfernt.
    OE42's Profilbild
    OE42
    Sehe ich genauso. Zumal mir vorstellen kann, dass sich bei den Wärmepumpen in den nächsten Jahren noch einiges tun wird. Der Markt ist riesig, da herrscht eine Aufbruchstimmung. Wahrscheinlich kriegst du in fünf Jahren deutlich mehr Effizienz für weniger Geld. Sicher, die Nachfrage wird steigen, aufgrund der Menschen die umschwenken müssen. Aber das Angebot wird ganz sicher mitwachsen.
  4. dose's Profilbild
    dose
    Ich würde die Gastherme noch mindestens 5 Jahre benutzen und mir dann nochmal Gedanken machen. Es gibt dann vermutlich technologische Weiterentwicklungen, eine bessere Liefersituation weil die Hersteller die Produktion weiter hochfahren und mehr Handwerker die ge- bzw. umgeschult sind. Sollten die Förderungen sinken oder abgeschafft werden, wirkt sich das auch preismindernd aus weil die zum Teil jetzt einfach aufgeschlagen werden (siehe E-Autos speziell Tesla oder Wallboxen...).
    Dodgerone's Profilbild
    Dodgerone
    1. der Fachkräftemangel wird bleiben. Da reisst Deutschland nix mehr (zumindest für die nächsten 5 Jahre braucht man da nix erwarten)
    2. Handwerkerleistungen werden (noch) teurer
    3. Liefersituation ist aktuell ein Lottospiel. Es kann besser, aber auch schlechter werden (je nach Verlauf des russischen Angriffskrieges könnte sich China durchaus ermuntern fühlen das Thema Taiwan mal militärisch anzugehen...). Was in 5 Jahren ist kann keiner sagen.
    4. Fördergelder werden in 5 Jahren deutlich knapper sein.
  5. MartiniTier's Profilbild
    MartiniTier
    Konntest du noch die "alte" Förderung sichern mit bis zu 50% oder bist du in der BAFA Förderung > 15.8.22?

    Bei alter Förderung, würde ich diese nutzen oder maximal noch dieses Jahr die Entwicklung abwarten und dann umsetzen, so dass du diese Förderung wahrnehmen kannst.
    Bei einem KFW55 Haus mit PV spricht mMn viel für die Wärmepumpe, weil die Warnzeichen für eine WP fehlen.
    Falls es dir eine lokale Förderung ermöglicht, günstig einen Speicher zu ergänzen an der PV, könnte sich das auch noch lohnen.
    In der Kombination dürftest du zwischen den Übergangszeiten sehr hohe Autarkie erreichen, da dein "Winterbedarf" an WP-Strom nicht so übel sein sollte, wie bei vielen Sanierungsobjekten.
    Die Wärmepumpen-Strompreise dürften hoffentlich weiter fallen, manche Grundversorger liegen jetzt noch um die 30c und darunter.
    asus20's Profilbild
    asus20 Autor*in
    Genau, noch die alten Förderbedingungen bis Mitte August. In meinem Fall dann 35%.
  6. aquamaler's Profilbild
    aquamaler
    pro Wärmepumpe.

    Gute Dämmung, Fußbodenheizung, recht geringe Heizlast. günstiges Angebot, alte Förderkonditionen, viel PV, lieferbare WP. Alles gute Gründe für die WP.

    Ob es sich ökonomisch lohnt?
    selbst ausrechnen. Es spielen aber viele Faktoren eine Rolle. Wertsteigerung der Immobilie durch WP, verlorene Restnutzungsdauer der bisherigen Gasheizung, entgangene Einspeisevergütung, gebundenes/verbrauchtes Invest, vermiedene CO2Steuer.
    Gibt bestimmt noch mehr. Dann kommt natürlich die Glaskugel dazu (Förderung in Zukunft, Energiepreise, Immobilienmarkt etc.)

    Sprich Deinen Heizungsbauer an, was er davon hält die Solarthermie zu entfernen, und wie er dann das Thema Pufferspeicher sieht. Als Motivation sagste, du würdest den gewonnen Platz gerne mit PV belegen. (Macht real auch Sinn. nein, ich rechne das nciht vor, siehe Faktoren oben.) Nerv ihn bitte nicht mit, "ich hab im Netz gelesen" oder "die sagen Position xy aus deinem Angebot ist doof". Du und Dein Anlagenbauer müsst euch grün sein, bzw. auch (ver)trauen.

    Kurz noch zu den Energiepreisen:
    Ja, Glaskugel hat keiner. Ja die Preise sind wild aktuell. Aber wo kann man denn selbst unabhängig Energie produzieren/einsetzen? Richtig, bei einer Kombi aus PV und WP. Und eine PV mit 15-20kWp produziert auch im Winter Strom. Natürlich nicht viel, aber immernoch nutzbar. Und die Kosten je kWh, die von der PV kommen, die lassen sich gut ausrechnen, ganz ohne Glaskugel und Spekulation.

    (umweltfreundliche Technik ist nicht immer unmittelbar wirtschaftlicher. Wenn dem so wäre, würden wir längst nicht mehr Öl/Gas verbrennen. Und wir treffen auch nicht immer wirtschaftliche/rationale Entscheidungen. Wenn dem so wäre, würden wir kleine Autos fahren, in kleinen Wohnungen leben und Urlaub um die Ecke machen.)
  7. GelöschterUser1077882's Profilbild
    Anonymer Benutzer
    Auf jeden Fall Wärmepumpe nachrüsten.
    Cisy's Profilbild
    Cisy
    Begründung?
  8. Maumann007's Profilbild
    Maumann007
    Ich empfehle auch das Nachrüsten der Wärmepumpe
    Cisy's Profilbild
    Cisy
    , weil...?
  9. axelchen01's Profilbild
    axelchen01
    15k im Kapitalmarkt anlegen und deutlich mehr fürs Geld bekommen ist meine Devise.
    Das lassen die meisten beim errechnen von breakeven immer weg. Denn sonst würde es nie dazu kommen.
    MartiniTier's Profilbild
    MartiniTier
    und in der Zwischenzeit höhere Preise für Wärme zahlen + später höhere Preise für die Anlage?
    Falls du aber ein System hast "am Kapitalmarkt" Geld relativ sicher anzulegen, dass da bei möglichem Heizungsdefekt oder Umbauwunsch irgendwo zwischen 1 oder 10 Jahren ranzukommen bin ich dabei.
    WKN bidde
  10. Fillosov's Profilbild
    Fillosov
    Ich würde zur Gaswärmepumpe raten.
    asus20's Profilbild
    asus20 Autor*in
    Das möchte ich nicht. Haben für den "Notfall" Kamine auf jeder Ebene.
  11. asus20's Profilbild
    asus20 Autor*in
    Ich kann am WE mal das Angebot hier hochladen, falls Interesse besteht.
    sind knapp 24k€ inkl. Steuer (-35% Förderung) für die idm aero slm 3-11kw mit dem Pufferspeicher.
    Habe noch zwei andere Angebote mit über 40k€ erhalten für einmal Rotex und Wolf WP.
    JaHu484's Profilbild
    JaHu484
    24k ist echt ein guter Preis!
's Profilbild
Diskussionen
Top-Händler