Gepostet 28 April 2023

Formaldehyd in Schwerlastregal bzw. den Spanplatten - Gift im Hobbykeller?

Hallo liebe Community,

ich habe in den letzten Wochen unseren Hobbykeller in Schuss gebracht (Vinylboden verlegt, Leisten montiert, Regale aufgestellt) und mich für die Lagerung der unzähligen Kisten für die für die hier berühmt berüchtigten Toom Work-System-Regale entschieden.


Nun zum eigentlichen Problem. Gestern bin ich auf der Suche nach einer Verkleidung für die Regale auf OSB-Platten gestoßen und habe gelesen, dass diese mit einem Kleber geklebt werden, der Formaldehyd enthält - einer giftigen Chemikalie, die gebunden in einer Platte für sehr viele Jahre an die Umgebungsluft weitergegeben wird. Daraus resultierend gehe ich davon aus, dass die Spanplatten der Regale ebenfalls den Kleber bzw. Formaldehyd enthalten und dementsprechend - vor allem in der Menge - ebenfalls nicht wirklich toll für das Raumklima sind. Ich habe insgesamt 8 Regale und damit 32 Böden aufgebaut. Und da ich mich für Holz- und Schraubarbeiten nicht wenig in dem Raum aufhalte, frage ich mich nun, was ich gegen das Formaldehyd machen kann. Alle Böden rausnehmen und Holzböden verlegen? Puh, eine Menge Arbeit. Da hätte ich mir eigentlich direkt schon Holzregale kaufen können:) Aber gibt es eine Alternative?

Über Tipps freue ich mich sehr!
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23 Kommentare

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  1. AfroNinja's Profilbild
    Die Formaldehydabgabe von Holz-
    werkstoffen und damit hergestellten
    Produkten ist in Deutschland seit 1986
    gesetzlich auf eine Ausgleichskonzentra-
    tion von maximal 0,1 ml/m³ (ppm: parts
    per million) begrenzt. Die Einhaltung des
    äußerst niedrigen Emissionswerts wird in
    einer Prüfkammer nach der europäischen
    Norm DIN EN 717-1 ermittelt. Für die
    regelmäßige Produktionskontrolle wird
    die Perforator-Methode nach DIN EN 120
    oder die Gasanalyse-Methode nach DIN
    EN 717-2 eingesetzt. Holzwerkstoffe, die
    diesen Emissionswert einhalten oder un-
    terschreiten, werden der Emissionsklasse
    E1 zugeordnet.

    informationsdienst-holz.de/fil…pdf

    Da TKT deutsch ist, müssen die sich an Regeln hier halten
    Daher, wenn du dir unsicher bis kannst du sogar mal bei denen nach den Prüfprotokollen nachfragen für deine Charge.
    Flummi123's Profilbild
    Autor*in
    Sehr cooler Hinweis, besten Dank! Das frage ich doch direkt mal an:)
  2. NineTails's Profilbild
    Mittlerweile sind viele formaldehydfreie oder -arme (= nahezu freie) OSB-Platten erhältlich, preislich nicht einmal deutlich teurer.

    Das hilft Dir nun wenig, da es bereits montiert und verlegt ist. Allerdings sehe ich kein Problem bzgl. der Menge des Ausdünstens bei "aktuellen" Holzplattenprodukten.

    Falls Du dieses dennoch bestmöglichst vermeiden möchtest, beschichte die Holzkonstruktionen auf allen raumluftberührenden Flächen (ergo: alles, was nicht direkt mit der Wand verklebt / verschraubt ist oder als Unterseite auf dem Boden aufliegt) mit bspw. einer Zweikomponenten-Bootsimprägnierung oder einem Bootslack.

    Diese Beschichtungen härten auch in etwas größeren Spaltmaßen gut aus (durch 2K-Konzeption auch ohne Luftsauerstoff oder Ausschluss der Luftfeuchtigkeit, wie es bei anderen Beschichtungen oft der Fall ist) und sind nahezu undurchdringlich für viele Chemikalien, Feuchtigkeit und sogar Gase.

    Allerdings sind derartige Produkte nicht gerade günstig. Eine Schicht reicht bei Deinem Verwendungszweck locker aus, sofern ordentlich aufgetragen.

    Alternativ kannst Du auch alles mit aushärtendem Öl (bspw. einem Holzwachsöl mit Leinöl als Ölkomponente) beschichten, nach dem Aushärten der Oberfläche ist dies ebenfalls nahezu undurchdringlich für die im Leim gebundenen, potentiell ausgasenden Bestandteile. Das ist günstiger, nimmt jedoch mehr Zeit und evtl. einen zweiten Anstrich in Anspruch.
    jan-fa26's Profilbild
    Ich hab deinen Erfahrungswert 4-5 m2 pro Liter genommen und für eine Seite der 91,5 x 45 cm Bodenplatte ~91,5 ml (70,4 ml Harz + 21,1 ml Härter) angemischt. Ich hab es gründlich verteilt und es hat eine relativ dünne aber wie es aussieht dichte Schicht ergeben. Kommt das so hin?
    45814472-7y9L3.jpg
  3. Coldbrewdi's Profilbild
    Formaldehyd gast erst ab einer bestimmten Temperatur signifikant aus, die du vermutlich im Keller nicht erreichst (außer du wohnst in Mordor), daher ist das kein Problem.

    Edit: die Holzplatten die du alternativ kaufen würdest sind auch verleimt, genau wie so ziemlich jedes Möbelstück in deiner Wohnung (denk nur an die klassischen Schränke aus Spanplatten). (bearbeitet)
  4. quellcode's Profilbild
    Während (und am besten vor) dem Aufenthalt lüften und gut ist.

    PS: Vinylboden kann auch Schadstoffe ausdünsten, wenn man da beim Kauf nicht darauf achtet. (bearbeitet)
    G00dkat's Profilbild
    Einfach großzügig Lüften die ersten Tage und gut is
  5. besserweisser's Profilbild
    Solche Artikel im Internet am besten einfach ignorieren.
  6. YoYoYo's Profilbild
    Ich habe meine OSB Platten vor der Verwendung einen Sommer auf den heißen SPeicher zum Ausgasen gestellt, sollte reichen und beim TKT Regal genauso gut funktionieren
  7. -Dealalarm's Profilbild
    Gibt auch Luftfilter dafür
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