Gepostet 5 Januar 2024

TV-Empfang über SAT>IP, Setup möglich?

Moin in die Runde,

ich beschäftige mich derzeit mit Sat over IP und finde den usecase für uns spannend. Frau hat Wohnzimmer umgeräumt, jetzt steht der Fernseher nicht mehr an der Wand. Kabel verlegen kommt also nicht (mehr) in Frage.
Bisher habe ich einen TechniSat Digit Isio S1 Twin-Tuner mit angeschlossener 1TB Platte genutzt. Der ist leider nicht Sat IP tauglich.

Als Server wird wohl "Kathrein EXIP 418 SAT>IP Server" zum Zuge kommen, teuer aber soll eines der besten Geräte sein.

Theoretisch könnte ich nun ne App auf unserem LG-TV zum Empfang installieren, möchte aber gerne über einen Sat-IP-Receiver gehen, der an den TV angeschlossen wird, damit ich wieder uneingeschränkte Aufnahmemöglichkeiten habe.

Daher kommt auch Zattoo und Waipu nicht in Frage. Zattoo Ultimate nutze ich seit dem Umräumen übergangsweise als Notlösung bis zum endgültigen Setup.
Was mich dabei tierisch nervt: Timeshift nur bis max. 90 Minuten. Während Timeshift ist eine (spätere) Speicherung der kompletten Aufnahme nicht möglich, kein Vorspulen dank der tollen HD-Sender, damit der nächste Nerv-Faktor: während Timeshift kein Umschalten auf einen anderen Kanal möglich. Aufnahmen: kein Vorspulen möglich bei HD-Sendern (würde es wenigstens die Möglichkeit geben, SD auszuwählen damit man Spulen kann...). Das ist schon echt nervig, wenn man vorher anderes gewohnt war. HD bei den privaten brauch ich ohnehin nicht, SD reich völlig aus.

Der Isio S1 Receiver konnte das alles halt: 1x Timeshift, parallel ein anderen Sender aufnehmen, oder zwei gleichzeitig aufnehmen oder 2x timeshiften parallel, Vorspulen aller Aufnahmen, umschalten während der Timeshift etc pp.
Sowas MUSS der neue Sat-IP Receiver zwingend auch können und da geht die Suche los.

Die Frage ist nun, nach was muss ich suchen damit ich das so handhaben kann? Der Sat IP Receiver erhält das Signal ja dann via LAN / Wlan und gibt es an den TV weiter. Was bestimmt im Receiver dann, wie viele Aufnahmen parallel laufen können? Bei Coax-Anschluss ist es ja recht simpel: 2 Anschlüsse = 2 Tuner = 2 Aufnahmen gleichzeitig, 3 Anschlüsse = 3 Tuner = 3 Aufnahmen gleichzeitig.... Nur die Coax-Anschlüsse bleiben bei der SAT IP Lösung frei. Was muss der Receiver also können, damit er über LAN/WLAN dann mehrere Aufnahmen gleichzeitig laufen lassen kann? Die Festplatte wird ja am Receiver angeschlossen, nicht am SAT IP Server?


Besten Dank soweit erstmal.
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16 Kommentare

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  1. Stueck's Profilbild
    Ich bin zwar kein SAT Profi, aber soweit ich weiß kann man die Sender im selben Transponder, des Senders, den man gerade empfängt auch aufnehmen.
    Hast du dir schon mal Unicable angeschaut? Damit kann man über ein Kabel mehrere Tuner versorgen.
    Ich hatte damals eine Softwarelösung mit einer TV-Karte und die Software DVBViewer - der verteilt das Signal dann auch per Netzwerk und ist sogar per Browser erreichbar. Ist natürlich deutlich mehr Aufwand als einfach eine Hardware-Box.
    Hast du deinen Sat/IP Server brauchst du nur noch einen Client und keinen eigenen SAT-Receiver mehr. Das gibts z.B. als Android App. Wie viele "Streams" du haben kannst, bestimmt dann die Server-Hardware (Tuneranzahl und welche Sender noch auf den jeweilig gerade "ge-tuned-ten" Transpondern liegen). Normalerweise übernimmt der Server dann auch die "Aufnahme Aufträge" und wird nur über den Client "programmiert". Die Timeshifts/Aufnahmen werden dann wiederum einfach wieder an die Clients gestreamt.
    Ich hoffe mein laienhaftes Kauderwelsch hat dir ein paar Impulse geben können. (bearbeitet)
    Grubenolm's Profilbild
    Autor*in
    Danke dir für die ausführliche Antwort
    Unicable habe ich tatsächlich auch schon in Erwägung gezogen. Vorteil wäre, ich spare mir den Sat IP Server für 300 EUR.

    Eigentlich gibt es "nur" ein Problem zu überwinden, ich habe mal auf die Schnelle eine nicht maßstabsgetreue Skizze von der Gegebenheit angefertigt:45606546-3j8md.jpg
    Ausgehend von der Selfsat-Flachantenne (Pfeil zeigt die Ausrichtung der Antenne) führen aktuell 3 Coax-Kabel (rote Linie) mittels Fenster-Durchführung in den Wintergarten. Dieses Fenster wird ab und an geöffnet und geschlossen (Verschleiß Fensterdurchführung). Es sind 3 Kabel mit 3 Fenster-Flachbandführungen, die dann zum nächsten Fenster ins Schlafzimmer geführt werden. Hier auch mittels 3 Flachband-Durchführungen. Hier ist das Problem, dass das Fenster regelmäßig und mehrmals am Tag geöffnet und geschlossen wird. Diese Durchführungen musste ich schon mehrmals tauschen.

    Die 3 Coaxkabel (rote Linie) werden dann unsichtbar verlegt in die Schlafzimmerecke zum roten Kreis geführt, wo es einen kleinen Kabeldurchbruch ins Wohnzimmer gibt, durch den die Kabel easy durchpassen. Da gehen dann 2 der 3 Coaxkabel durch für den Twin-Tuner im Wohnzimmer (der vor der Umräumaktion an der Wand zwischen Wohnzimmer und Schlafzimmer stand). Das dritte Kabel geht zur Schlafzimmerdecke hoch, verschwindet dort in der Trockenbaudecke und kommt am TV im Schlafzimmer (an der Decke hängend) wieder raus und versorgt den TV dort direkt (graue Linie von Zimmerecke zum TV).

    Eine Durchführung mittels Flachband an der Tür (Wohnzimmer - Wintergarten) ist nicht möglich, da diese auch mehrmals täglich geöffnet und geschlossen wird.

    Der SAT-IP Gedanke war hier:
    Der Server steht im Wintergarten und wird an die Selfsat-Antenne angeschlossen sowie mittels Power-Line (D-Link) an die Steckdose im Wintergarten angesteckt. Am Standort der Fritzbox kommt das Powerline raus und wird in die FritzBox gespeist. Von dort verteilt die Fritzbox dann das TV Siganl an die entsprechenden SAT IP Receiver, der idealerweise wieder die eingangs beschriebenen Aufnahmefunktionen mitbringt.
    Das Coax-Kabel im Schlafzimmer über der Decke und die dann eine Fensterdurchführung kann verbleiben.

    Perspektivisch kann dann in paar Jahren das Kinderzimmer auch mit einem Sat-Signal versorgt werden. Das Kinderzimmer befindet sich am anderen Ende der Wohnung.


    Eine ursprüngliche andere Überlegung wäre dann noch, dass man die Coax-Kabel von der Sat-Antenne direkt außen an den Fenstern entlangführt bis zum linken Fenster des Wohnzimmers und erst dort mittels Fensterdurchführung nach innen geht (entweder mit 2 Coax-Kabeln oder 1x Unicable). Der linke Flügel des dortigen Fensters wird nie geöffnet. Dort könnte man dann innen an der Wand in den Ecken dezent zum Sideboard mit TV lang führen und die Coaxkabel an den vorhandenen und erprobten SAT Receiver anschließen. Mit Unicable wäre nur ein Kabel notwendig und der vorhandene ISIO S1 kann das sogar verarbeiten mit einem Unicable.

    So langsam stelle ich wohl während des Tippens fest, dass das vielleicht sogar die bessere Lösung wäre mit wesentlich weniger finanziellem Aufwand als das SAT IP.

    Problem 1: in 2-3 Jahren: wenn der Sohn im Zimmer TV bekommen soll, wie man das ohne aufwändig Kabel zu verlegen zu ihm ins Zimmer bekommt...

    Problem 2: ich muss nachher mal gucken, ob das vorhandene LNB an der Selfsat überhaupt Unicable kann/schafft. Ich meinte, es wäre ein Quattro-LNB (kein QUAD), zumindest kann ich wild 2 Sender parallel im Wohnzimmer aufnehmen/timeshiften und einen dritten beliebigen Sender im Schlafzimmer gucken.

    Problem 3: der Unicable Multischalter muss ggf. mittels Netzteil mit Strom versorgt werden. Der Multischalter sitzt aber dann außen an der Selfsat-Antenne.


    Ich hoffe, das ist alles soweit verständlich. Vielleicht hat ja jemand noch DEN ultimativen Tipp. (bearbeitet)
  2. Slowman's Profilbild
    Suche mal nach OpenATV ist ein Forum, was sich mit E2 Receivern beschäftigt. Da bekommst du einen Überblick, was für einen Receiver du dir holen kannst. Dürfte mit deinen Kathrein EXIP 418 SAT>IP Server gut zusammenarbeiten.
  3. besserweisser's Profilbild
    Hab nicht alles gelesen, aber schau Mal Richtung VU+. Die können so ziemlich alles was man sich vorstellen kann. Haben auch ein gutes Forum.
    davigflieger33's Profilbild
    So ein Setup nutze ich Zuhause: Selfsat mit Unicable LNB > VU+ Solo 4k > Linux Receiver mit OpenATV via LAN verbunden.
    Den Linux Receiver habe ich inzwischen durch einen FireTV Stick ersetzt, mit den kann man auch die Streams der VU+ empfangen und VIELES mehr :-)
  4. Multion's Profilbild
    Die technihsat sind nicht schlecht
  5. lookingaround's Profilbild
    Selfsat IP nehmen (PoE-Adapter liegt bei), Netzwerkkabel nach innen ziehen und Du kannst im ganzen Haus 8 Streams gleichzeitig sehen/aufnehmen. Dann nimmst Du VU+ Receiver (gibt es auch mit WLAN) und Du kannst irgendwo im Haus einen Fernseher aufstellen. Dann am besten noch einen Homeserver, auf dem die Sendungen aufgenommen werden.
    Grubenolm's Profilbild
    Autor*in
    Danke. Wo ist hier der Vorteil?
    Das Selfast IP kost ~349 EUR. Der "fertige" Kathrein IP Server um 230 EUR.
    Receiver am TV brauch ich so oder so in beiden Fällen. Ist es einer mit Anschluss für ext. HDD, entfällt auch der Homeserver (wieder Platz und Anschaffung).
  6. Aushilfsmafiosi's Profilbild
    Welchen tatsächlichen Usecase hat SatIP für deutsche Zuschauer denn eigentlich noch, wo doch fast alle interessanten Signale (zumindest privater Anbieter) oberhalb SD-Auflösung verschlüsselt oder nicht vorhanden sind, bzw. ihre Aufzeichnung anderweitig eingeschränkt ist?
    Grubenolm's Profilbild
    Autor*in
    Wie meinst du das?
    Es geht mir dabei ja gerade um den Empfang von SD-Auflösung weil damit eben keine Beschränkungen einhergehen (Werbung spulen, Aufnahmen teilweise nicht möglich etc).
  7. Tourt's Profilbild
    Auch wenn das Thema schon ein bisschen älter ist, möchte ich mein Wissen dazu beitragen.
    Meine Konstellation ist wie folgt:
    Multifeed Antenne mit 4 Sat Positionen. Einen 16/8 Multischalter davor/dahinter. Am Multischalter hängt ein Telestar Digibit R1. Der Digibit R1 hat gegenüber den Twin den Vorteil 4 Sat Eingänge zu haben. Es können also 4 Endgeräte gleichzeitig verschiedene Programme schauen, egal ob HD oder UHD oder SD. Mal ehrlich, wann tritt dieser Fall in einer Familie ein? So gut wie nie, erst Recht da die jüngere Generation ganz gut ohne lineares TV auskommt. Aber zurück zum Thema.
    D0nat0r hat Recht. Minisatip läuft auch auf dem Digibit R1, war für mich aber nicht die Lösung und funktionierte nicht ausfallsicher. Der WAF ist hier ganz ganz wichtig
    Meine Lösung heißt, bestimmt schon seit über zwei Jahren: TVHeadend. Das Tool ist tatsächlich die eierlegende Wollmilchsau, wenns um SatIP geht. Erkennt den Digibit im Netz, verarbeitet alle Signale und gibt diese ebenfalls als SatIP Server wieder aus, wenn nötig. Aufnahmen sind ebenfalls jederzeit möglich inkl. wiederkehrenden Aufnahmen.
    Ja, der Aufwand war enorm. Aber es war sicher ein höherer Arbeitsaufwand als Finanzieller Aufwand. (TV und Multischalter waren vorhanden)
    Und ums kurz auszugeben: SatAntenne->Multischalter->Dibigit R1->TVHeadend->Panasonic TV/Tablet/Handy/PC/egal.
    Für die meisten würde es bis zum Digibit R1 reichen. Das was man dazu wissen sollte: Die SatAntenne ist am Carport angebracht, Multischalter im Carport. Digibit R1 im Haus. Der Digibit neigte dazu, bei kälteren Temperaturen, sich zu verabschieden. Außerdem ist die Luftfeuchtigkeit sicher nur bedingt gut für das Gerät.
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