Gepostet 14 Januar 2024

ETF für Minderjährigen: habe ich es richtig verstanden?

Hallo Community,

ich weiß, es hier kein Forum für Finanzberatung. Ich weiß aber auch, dass hier einige fähige User unterwegs sind.

Folgende Situation:
  • 2023 war ein Scheiß-Jahr mit dem Ergebnis, dass mein Sohn nun eine mittlere 5-stellige Summe als Erbe hat, welches ich für ihn verwalten werde.
  • Bisher hatte ich mich mit ETF nicht beschäftigt und hatte dementsprechend keine. Meine Erfahrung basiert nun nur aus Lesen diversen Artikeln und Schauen diverser Videos zu dem Thema.

Strategie:
  • Das Geld gehört dem Kind, das Konto/Depot muss also auf seinen Namen laufen.
  • Tagesgeld wird aktuell so lange genutzt, bis ich eine langfristige Lösung gefunden habe.
  • Festgeld sehe ich nicht als zielführend, da das Kind über das Geld erst in 10 Jahren (da wird er 18) verfügen wird. Bis dahin möchte ich kein Festgeld-Hopping machen.
  • Somit wäre ETF die sinnvollste Lösung
  • Ein Sparplan ist dabei nicht das Ausschlaggebende, ich würde es aber mit 25€-50€/M. besparen
  • Depot für Minderjährige bieten leider nicht alle Banken an, somit scheiden z.B. Trade Republic und Scalable Capital aus
  • Aktuell ist "ING Direkt-Depot Junior" mein Favorit, da es dort keine Depotgebühr gibt und die Sparpläne kostenlos sind
  • was mich dabei aber etwas stört, sind die Orderkosten für die Einmalanlage. Diese liegen bei 4,90€ + 0,25% und sind auf 69,90€ gedeckelt.

Fragen:
  • liege ich mit ETF als Sparanlage für das Kind richtig?
  • dabei würde ich wohl alles (?) in MSCI World investieren (oder doch zu 30% in MSCI Emerging Markets?)
  • ist das Depot bei ING die beste/kostengünstigste Option, oder übersehe ich hier etwas?
  • lassen sich die 69,90€ Orderkosten irgendwie reduzieren/vermeiden?

Schon mal Danke für die Rückmeldungen.
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42 Kommentare

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  1. chrhiller187's Profilbild
    1. Ich würde einfach einen All World Index nehmen. Z.B. MSCI All Country World oder FTSE All-World. 30% Emerging Markets halte ich persönlich für viel zu viel und außerdem müsstest du regelmäßig rebalancen um die Quoten so zu halten. 

    2. Die 69 Euro sind ziemlich unerheblich. Ausgehend von 50.000 Euro Anlagesumme und 7% jährlicher Rendite hättest du ca. 10 Euro zu erwartende Rendite pro Tag. Wenn also die Suche nach einem günstigeren Broker mehr als eine Woche dauert, machst du der statistischen Wahrscheinlichkeit nach dadurch Verlust, selbst wenn beim anderen Broker gar keine Gebühren anfallen. 
    benurb's Profilbild
    Wie spare ich 70€ bei der Anlage von 50.000€. Genau mein Humor

    Ansonsten stimme ich voll zu. Und bitte mach nicht den Quatsch mit dem Depotübertag. Der Zeitaufwand ist die 70€ nicht wert.
  2. Chris2703's Profilbild
    Ist nicht das Problem hier, dass du so eine hohe Summe auf einmal investiert? Da müsstest du ja schon drauf achten, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Bei den Sparplänen wird das unerheblich, weil du immer wieder kaufst.
    chrhiller187's Profilbild
    Klassischer Anfänger-Denkfehler. Würde ja auch bedeuten (wenn man das Thema Steuern mal ausblendet), dass jemand der bereits eine hohe Summe investiert hat ebenfalls wieder alles verkaufen sollte und dann langsam neu anlegen. 

    Objektiv betrachtet ist es statistisch am schlausten, einfach alles auf einmal anzulegen undzwar so schnell wie möglich. 
  3. tscherub's Profilbild
    > liege ich mit ETF als Sparanlage für das Kind richtig?

    Langfristig gehen ETf nach oben. Wenn jetzt in 10 Jahren gerade Corona 2 oder sowas passiert und der Kurs unten liegt, aber der nun Erwachsene das Geld sofort haben will/braucht, dann ist das eventuell blöd.

    > dabei würde ich wohl alles (?) in MSCI World investieren (oder doch zu 30% in MSCI Emerging Markets?)

    70/30 ist nicht ganz verkehrt. Ob jetzt emerging markets (der größte Minusposten bei mir aktuell ;-) oder irgendwelche speziellen ETFs an die man glaubt, ist dann egal. 100% World sollte jetzt aber auch nicht so tragisch sein.

    Du kannst natürlich auch schauen ob Du nur 50% in World und 50% in 2x5Jahres Festgeld (oder einmal 10, müsste man mal nach den Zinsen schauen). Anlegst.

    Zum Rest kann ich nichts sagen, aber viel Erfolg und viel Kraft.
  4. krokokool's Profilbild
    Der Einfluss von Finanzfluss ist echt heftig. Nur in Deutschland gibt es das "70/30" Mantra wie ein heiliges Gelöbnis.
  5. StPaulix's Profilbild
    Auch wenn es ein unangenehmes Thema ist: wenn das Kind verstirbt und selbst noch keine Kinder hat, sind beide Eltern zu gleichen Teilen Erben, auch wenn das Sorgerecht nur bei einem Elternteil lag und das andere sich nicht gekümmert und nichts eingezahlt hat. So ein Fall ist bei uns in der Familie leider vor ein paar Jahren vorgekommen. (bearbeitet)
    SevenUp's Profilbild
    Autor*in
    Auf jeden Fall eine wichtige Info. In so einer Konstellation sollte man das Konto/Depot dann nicht auf das Kind laufen lassen.
  6. Happy.Tag's Profilbild
    Go for it!

    Die 70€ Einmalkosten sind bei dem Betrag egal. Da sind die Schwankungen die in 10 Jahren pro Tag auflaufen werden höher.

    Worin ich hingegen an deiner Stelle mehr Zeit investieren würde als die Suche nach dem Depot wäre der richtige ETF. Die Kosten übersteigen ja die 70€ einmalig um ein Vielfaches.

    Der cost average effect (lieber sparplan statt einmalanlage) von dem hier manche schreiben, gilt übrigens unter Fachleuten als widerlegt.

    Nachtrag: Schau doch, ob Du nicht einen SRI ETF auf den MSCI findest. Die sind auch nicht wirklich Ökö, aber dein Junge weiß mit 18 das sein Geld keine Panzer, Tabakplantagen oder Kinderarbeit finanziert hat. Und die Performance muss nicht darunter leiden! (bearbeitet)
  7. StPaulix's Profilbild
    Um die Gebühren zu umgehen könntest Du die Papiere auch bei TR oder SC kaufen und dann kostenlos in das Depot Deines Sohne übertragen. In wiefern das steuerlich relevant ist, musst Du aber selbst herausfinden.

    Bei der Comdirect sind die Kosten für den Kauf von Wertpapieren auf 59,590 € gedeckelt. (bearbeitet)
  8. NobbiP's Profilbild
    Also ehrlich gesagt würde ich sagen die Mischung macht's!
    Finde auch die 70/30 Strategie uvm. sehr gefährlich gerade in Bezug auf den extrem großen Techanteil...
    Da das ganze Thema auch immer individuell zu betrachten ist und es nicht die "eierlegende Wollmilchsau" gibt, würde ich dir empfehlen ein persönliches Beratungsgespräch bei einem unabhängigen Finanzberater zu vereinbaren. Ich kann dir auch einen Kontakt dazu geben, wenn du möchtest, aber um auch das maximale an Steuervorteilen und co. mitzunehmen gibt es bessere Lösungen als 70/30
  9. SevenUp's Profilbild
    Autor*in
    Und das stellst du wie fest?
    Die von dir verlinken Threads sind bekannt, aber leider für das Geschilderte nicht hilfreich, bzw. nichts neues.
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