Gepostet 17 November 2023

Supermarkt Konsum Leipzig – Genossenschaftsmodell mit preislichen Vorteilen

Wer in Leipzig oder Umgebung wohnt kennt vlt. den Supermarkt Konsum.

Tatsächlich steht dahinter eine Genossenschaft: konsum-leipzig.de/mit…ft/

Das ganze funktioniert so, dass man Genossenschaftsanteile unterzeichnet und damit ab einem Anteil Mitglied der Genossenschaft ist. Dann hat man rechtlich bestimmte Rechte und Pflichten usw. Das ganze steht in der Satzung (aktueller Link): konsum-leipzig.de/med…pdf

Praktisch relevant ist jedoch eher: Man kann ab 10€ (sog. Geschäftsguthaben) beitreten. Damit hat man einen Genossenschaftsanteil (im „Wert” von 100€, wobei der eben nicht voll eingezahlt werden muss).

Man bekommt:
  • Dividende: nach Webseite 2,2% (wird soweit ich es verstanden habe bis zur vollen Bezahlung des Geschäftsanteils von 100€ verrechnet, danach wird diese per SEPA-Überweisung auf eine IBAN/ein Konto ausgezahlt.)
  • Rückvergütung: 3,3% auf jeden Einkauf (Stand 2020, wird jedes Jahr in der Vertreterversammlung neu festgelegt)
  • soweit ich weiß gibt es zusätzliche Vergünstigungen beim Einkauf
  • außerdem gibt es weitere Angebote und einen Online-Mitgliederbereich

So geht es:
Auf mitgliedschaft.konsum-leipzig.de/mit…ile kann man sich einfach online anmelden.

Man kann statt der 10€ auch 5 sog. „KUSS-Gutscheine” (die man ab 25€ Einkauf bekommt) nutzen.

Mir war das recht neu, vlt. ist das ja auch für einige hier interessant. Fairerweise muss man dazu sagen, dass die normalen Preise wohl etwas höher als in anderen Supermärkten sind (das habe ich zumindets so gehört).

Was haltet ihr davon?
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10 Kommentare

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  1. WatchAddict's Profilbild
    Bin jetzt nicht so der Lebensmitteleinzelhandelseperte, aber lt. jüngstem im Bundesanzeiger einsehbarem Jahresabschluss (2021) beträgt das Jahresergebnis 621 TEUR bei knapp 154 Mio Umsatz, 0,4% Selbst wenn wir da mal aufs EBITDA gehen, sind’s immernoch nur 2,2%.
    Da sehe ich keinen Investmentcase.
    Turaluraluralu's Profilbild
    Bin jetzt nicht so der Wirtschafts- und Investmentexperte, aber Umsatzrendite ist keine sinnvolle Größe bei Banken und Handelsunternehmen. Die erzeugen ja nichts und erbringen auch keine einzeln abgerechnete Dienstleistungen. Viel Geld rein, viel Geld raus - die umfangreiche Geldbewegung ist quasi nur ein durchlaufender Posten. Die Eigenkapitalrendite ist da viel aussagekräftiger.

    Eine Genossenschaft will ja eben keineswegs möglichst hohen Gewinn erzielen oder abschöpfen, sondern verfolgt quasi einen höheren Zweck und will nur soweit ein Plus, daß das Fortbestehen gewährleistet ist. Da gehen die 2,2% absolut in Ordnung.
  2. Aushilfsmafiosi's Profilbild
    Bin zu faul um die ca. 20 Seiten Satzung zu studieren. Wenn die Nachschusspflicht bei möglicher Insolvenz richtig ausgeschlossen wurde - warum nicht? Das funktioniert aber wahrscheinlich nicht für Bürgergeldbezieher und man muss es wohl auch bei der Steuererklärung angeben.
    rugk's Profilbild
    Autor*in
    Ich bin zwar auch kein Rechtsexperte, aber hab mal Strg+F gemacht und ich glaube das ist eindeutig:

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    㤠27
    Ausschluss der Nachschusspflicht
    Eine Nachschusspflicht der Mitglieder besteht nicht“ (bearbeitet)
  3. Krokoschwein's Profilbild
    Diese Konzept einer Einkaufsgenossenschaft gab es auch in Österreich mit gleichen Namen.
    Und in der DDR bedeutet das für Mitglieder Marken kleben bis das Heft voll war.
    Mitgliedschaft war kostenpflichtig.

    Wer dann in einem großen Warenhaus unter Führung dieser Genossenschaft
    eine Glotze für 6000M gekauft gekauft hat, bekam dann ein ganzes Blatt
    mit Marken und das Heft war schnell voll.

    Heutzutage positioniert sich dieser Supermarkt vor allen im Premium Bereich.
    Preislich auf Rewe Niveau wobei es auch Eigenmarken wie "gut und günstig" gibt.

    44588992-9QCZH.jpg
  4. PlasmaBruzzler's Profilbild
    Winterschlaf vorbei?
    Solche Konzepte gibt es schon ewig.
    Wird oft in meist kleinen Dörfern auf dem Land umgesetzt, nachdem der letzte Supermarkt geschlossen wurde, da sind die Menschen dann auch bereit, höhere Preise zu zahlen, um nicht kilometerweit in die nächste größere Stadt fahren zu müssen.

    Ob sich sowas in Leipzig für MyDealzer lohnt bezweifle ich stark, warum sollte man höhere Preise zahlen wollen, die weder durch "Cashback" noch "Dividende" wirklich ausgeglichen werden.
  5. Bebbel's Profilbild
    Foodsharing hat hohe soziale Rendite und für die Abholer bekommen auch was vom geretteten Essen.
's Profilbild