Gepostet 29 November 2023

Meinungen zur Hauskühlung /-lüftung gesucht

Hallo zusammen,

ich bin im Moment am Planen was ich für unseren Neubau so möchte. Wir müssen nicht nach KFW 55 bauen, da es keine Förderung dafür gibt. Es wird aber in die Richtung gehen, da die Meisten Gewerke "darunter" nichts anbieten. Stand der Technik usw.

Anfänglich war für mich eine Klimatisierung der Kinderzimmer und Schlafzimmer völlig klar. Im Moment bin ich wieder etwas abgekommen, da einfach ein bisschen gespart werden muss. Ich würde zumindest die Vorbereitungen treffen lassen.

Dann haben wir jetzt noch die Themen Lüftungsanlage und Kühlen über die Heizung (in unserem Fall FBH). Bei zweitem müssten andere Thermostate vom Elektriker her (kosten ca. das Doppelte) und ein paar Kleinigkeiten vom Heizungsbauer. Sollte sich kostentechnisch bei uns so auf 1.500 € belaufen.

Verschiedene Heizungsbauer haben verschiedene Lüftungsanlagen angeboten. Durchaus interessant finde ich das "Zehnder Lüftungsgerät ComfoAir Q350 TR" mit Enthalpiewärmetauscher. Die Luftfeuchtigkeit im Sommer ist ja oft das Problem dass man das Gefühl hat dass es einfach unangenehm warm ist. Oder habe ich es falsch verstanden und im Sommer funzt das nicht?
Im Winter klappt es auf jeden Fall das die Luftfeuchte erhöht wird. Das würde ich schon irgendwie schätzen.

Jetzt dachte ich an die Kombi Lüftungsanlage und Kühlen via FBH im Sommer. Vorteil wäre, dass es im Ganzen Haus dann wäre / funktioniert und ich nicht überall ein Splitgerät hängen haben muss. Nein, ich will eine Klimaanlage damit nicht vergleichen, sondern dass ich einen gewissen Effekt überall hätte.

Hat jemand eine solche Kombi oder fundierte Meinung? Oder schließen sich Kühlen / gutes Raumklima via FBH und Lüftungsanalge technisch - physikalisch irgendwie aus?


Danke!
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24 Kommentare

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  1. quak1's Profilbild
    Fußboden kühlen klingt für mich irgendwie sonderbar. Kälte bleibt ja unten. Wie kalt muss der Boden sein, damit der Raum Kühler wird mit seiner warmen Luft oben? Im Sommer dann immer Schuhe an haben im Haus?
    beppe's Profilbild
    Vielleicht aus anderer Perspektive, aber wir haben so eine ominöse Bodenkühlung in unserer Mietwohnung und gebracht hat es mE im Sommer nichts. Der Boden war zwar kühl(er?), aber für das Wohlbefinden in den Räumen hat es uns nichts gebracht.

    Das Geld würde ich mir persönlich sparen und (sofern PV aufs Dach soll) eher eine Klima installieren oder vorbereiten lassen.
  2. Doclovejoy169's Profilbild
    Wir haben 2015 ein damals nicht gefördertes Haus mit dem Mindeststandart gebaut. Also nicht besonders gut gedämmt, aber massiv, also mit ordentlich Speichermasse für Temperatur. Außerdem haben wir ein Satteldach, zwei Geschosse und einen ungedämmten Dachboden (die Geschossdecke zum Wohnraum ist natürlich gedämmt gemäß aller Vorgaben). Lüftung ist momentan außer Betrieb, da ohne Wärmerückgewinnung da jede Menge Energie raus gepustet wurde.

    Warum erzähle ich das alles? Naja, wir haben keine Klimaanlage, aber ordentlich Fenster in alle drei relevanten Himmelsrichtungen. Die Südfenster reichen bei Sonne im Winter aus, um die Heizung überflüssig zu machen.

    Im Sommer allerdings bleibt die Temperatur im Haus absolut konstant, wenn die Fenster verschattet sind. Ich hab dafür per Shelly und Zeitplanung automatische Programme laufen, die jeweils die Sonnenseite runter lassen. Weder unten noch im Obergeschoss direkt an der Dachschräge steigt die Temperatur an, wenn keine zusätzliche Wärme ins Haus gelassen wird. Wir achten also drauf, dass die Terrassentür immer angezogen bleibt und keine Fenster offen sind, solange es draußen wärmer ist als drinnen. Vermutlich trägt auch die massive Wand dazu bei, da hier viel Masse erwärmt werden müsste.

    Zwei Wochen Urlaub bei 35 Grad und Sonne am Haus haben die Temperatur laut Temperaturlogger um nicht mal ein halbes Grad geändert.

    Wenn es für euch praktikabel ist, nicht den ganzen Tag mit offenen Fenstern und Türen zu sitzen, wäre es vielleicht einen Versuch wert, ohne Klimaanlage auszukommen. Lüften kann man ja auch nachts, wenn man will. Bei eurem deutlich besser gedämmten Haus dürfte die von außen eindringende Wärme auch nochmal kleiner sein.

    Wir haben vorher über zehn Jahre im Dachgeschoss eines älteren Hauses gewohnt. Das war im Sommer nicht auszuhalten. Jetzt ist alles sehr angenehm.
    flatflo86's Profilbild
    Autor*in
    Danke für deinen Beitrag.

    Wir bauen auch zwei Vollgeschosse mit Satteldach. Kalter Dachstuhl. Die OG-Decke dämmen wir im Dachstuhl selbst mit Styropor und OSB-Platten. Bei den Ziegeln der Außenmauer hat man ja viel zur Auswahl, mit allerlei Füllungen. Wir haben uns jetzt aber nach Rat des Maurers für unverfüllte Ziegel mit einer Dicke von 42,5 cm entschieden. Wie du eben auch sagst, massiv und damit gut speichernd.

    Fenster haben wir noch nicht bestellt, aber angeboten. Momentan haben wir ein großes Angebot eines Bauzentrums für Türen, Fenster usw. Erfahrungsgemäß gibt es dann guten Gesamtrabatt. Die Fenster sind von Internorm und haben bessere Werte als wir eigentlich dachten.

    An der Südseite im EG haben wir Raffstore. Auch an den ersten Fenster im Westen und Osten weil es von innen blöd aussehen würde wenn im großen Wohn- und Essbereich auf einmal Rollos kämen. Der Rest im Haus mit normalen Rollos; in dem Fall auch die Aluvarianten.

    Grundsätzlich möchte ich nicht einfach alles einbauen. Am liebsten erstmal testen. Gewissen Dinge lassen sich dann aber nicht mehr einbauen; zumindest nicht mehr so einfach. Bist du ansonsten mit der Lüftungsanlage zufrieden? Läuft diese ab Frühjahr dann immer bei euch?

    Dachgeschoss, kenne ich. Bisher irgendwie nur. Damals im Elternhaus im Dachgeschoss gewohnt. Dann die nächste Wohnung wieder so gewesen und danach mit der Freundin (jetzt Frau) wieder. Von daher kann alles nur besser / erträglicher werden.


    Edit: Wir haben auch fast die ganze Südseite eine Terrassenüberachung geplant mit Verschattung. Da sollte man ja auch einiges noch abhalten können. Im EG mache ich mir keine Gedanken. (bearbeitet)
  3. xmetal's Profilbild
    Du willst es nicht mit einer Klimaanlage vergleichen, aber im Endeffekt ja doch da du ein spürbaren Effekt haben möchtest. Den sehe ich bei deiner Zehnder Anlage nicht. Zunächst fällt die Kühlung an sich schon mal viel schwächer aus, und dann ist auch noch der Luftdurchsatz ein Bruchteil. Die Zehnder macht für das ganze Haus maximal knapp die Hälfte der Luftmenge, die eine Klima für einen Raum braucht. Real wahrscheinlich noch mal deutlich weniger wegen langer Strecken/Biegungen etc.

    Ich mag meine Lüftungsanlage und kann mir gut vorstellen, dass sie Heizkosten einspart (bei nicht unerheblichen Stromkosten leider für die Ventilatoren). Von der Kühlung im Sommer habe ich aber noch nie etwas gemerkt, wobei es natürlich auch schwierig zu vergleich ist.
    flatflo86's Profilbild
    Autor*in
    Direkt vergleichen will ich es so auch nicht. Ich dachte eher an die Kombi der Kühlung und Lüftung. Aber du hast natürlich recht.

    Die Lüftungsanlage per se kühlt natürlich nicht. Ich dachte hier an den Vorteil der Enthalpie. Das sollte es spürbar / gefühlt angenehmer machen?
  4. Arno_Nym's Profilbild
    Erfahrung mit einer solchen Kühlung oder einer Klimaanlage habe ich nicht. Wir haben vor ein paar Jahren ein (nicht KFW)-Haus mit zentraler Lüftungsanlage und Wärmetauscher (Vaillant Recovair 360/4) gebaut. Die Raumluft ist wirklich gut und wir müssen nur sehr wenige Monate im Jahr per Gastherme / Fußbodenheizung heizen. Neue Häuser sind sehr dicht, die Wärme im Sommer kommt in erster Linie über die Sonnenstrahlung durch die Fenster ins Haus. Daher würde ich den Fokus ggf. nicht nur auf eine zusätzliche Kühlung, sondern auch auf eine gut funktionierende Verschattung der sonnenseitigen Fensterflächen legen.
    flatflo86's Profilbild
    Autor*in
    Die Verschattung ist soweit schon durchdacht und sollte gut funktionieren.

    Wenn ich es richtig lese, dann ist eure Anlage mit Wärmerückgewinnung und ohne Enthalpie? Wie siehts mit der Luftfeuchtigkeit bei euch aus?
  5. JR100's Profilbild
    Eine nennenswerte Einsparung bieten diese zentralen Lüftungsanlagen nicht (auch wenn damit immer geworben wird), besonders weil der Unterhalt (Filter, Wartung, Reparaturen) ganz schön ins Geld gehen kann. Wenn die Filter speziell vom Hersteller sind, bezahlt man da teils Unsummen und sollte sie ja regelmäßig wechseln. Was Dir der Komfort wert ist, kannst am Ende nur Du wissen. Ich persönlich würde die Heizung über die FBH darstellen, Lüftung wo nötig dezentral gestalten und eine Klimaanlage wo nötig über Splitgeräte realisieren. Bei der Klimaanlage eine optisch ansprechende Lösung in der Decke etc. vorsehen. Dann hast Du unabhängige "einfache" Technik und kannst Sie über Smarthome gemeinsam steuern.
    flatflo86's Profilbild
    Autor*in
    In die Richtung wird es wohl auch gehen denke ich. Wie würdest du die Problematik mit der Luftfeuchtigkeit angehen im Winter?
  6. baerry's Profilbild
    Das blöde ist, es gibt da keine einfache Lösung.

    Kühlen über FBH wurde uns oft angeraten aufgrund geringem Effekt und hohen Kosten. Theoretisch sehe ich das Prinzip, aber praktisch habe ich da auch meine Zweifel. Und 3 Grad ist wohl eher Fantasie, aber vielleicht meldet sich jemand mit echter Erfahrung.

    Klimaanlage "vorbereiten" ist auch so eine Sache. Die Innengeräte müssen ihr Kondenswasser los werden, also musst du je nach Position Entwässerung in die Wände legen oder Wanddurchbruch vorbereiten. Das Aussengerät braucht Strom außen, also Leitung in Fassade.
    Bei multisplit brauchst du die Leitungen bis zum Innengerät. Wenn du das alles vorbereitet hast, kannst du auch noch die 3.000 für Geräte drauf legen und es direkt richtig machen lassen.

    Wir dürfen keine Klima verbauen und den enormen Aufwand für die Vorbereitung wollen wir nicht tragen. Im Moment schwanken wir noch zwischen Strom außen oder einfach einer passenden Steckdose innen oben.
    Die ist dann zwar nicht separat gesichert, aber der in der Wohnung hängt sie aktuell auch an ner normalen Steckdose (und die zieht ja weniger als ein alter staubsauger, Fön etc). Falls wir eine brauchen kommt ein Loch durch die Wand und ne hässliche Klotz an die Fassade.

    Zentrale Lüftung ist Luxus, die Luftfeuchtigkeit ein Problem. Wir lassen uns da erstmal überraschen, ein patentrezept scheint es nicht zu geben.
    flatflo86's Profilbild
    Autor*in
    Ich denke das mit der Kühlung wird hinfällig werden.

    Thema Klima müssen wir uns informieren was es kostet. Sowohl vorbereiten als auch gleich komplett.

    Am Schwierigsten ist für mich das Thema mit der Lüftungsanlage. Und ob es dann unbedingt mit Enthalpie sein muss. (bearbeitet)
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