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Gepostet 8 Februar 2024

Sofortüberweisungen bald EU-weit kostenlos

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aus der Pressemittelung: europarl.europa.eu/news/de/press-room/20240202IPR17318/euro-uberweisungen-innerhalb-von-zehn-sekunden

  • Verbrauchersicherheit an erster Stelle­: verlässliche und stets aktuelle Betrugserkennung sowie Überprüfung der Identität des Empfängers
  • Keine höheren Gebühren für Sofortüberweisungen
  • Kundinnen und Kunden können einen Höchstbetrag für ihre Sofortüberweisungen festlegen

Am Mittwoch haben die Abgeordneten neue Vorschriften angenommen, die sicherstellen sollen, dass Überweisungen sofort auf den Konten von Privatkunden und Unternehmen in der EU ankommen.

Die neue Verordnung soll sicherstellen, dass Privatkunden und Unternehmen, insbesondere KMU, nicht auf ihr Geld warten müssen und die Sicherheit der Überweisungen erhöhen. Banken und andere Zahlungsdienstleister müssen sicherstellen, dass Überweisungen günstig sind und unverzüglich bearbeitet werden. Der Text, der bereits mit den EU-Mitgliedstaaten vereinbart wurde, aktualisiert die derzeit gültigen Regeln des einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraums (SEPA).

Unverzügliche Überweisung

Eine Sofortüberweisung soll unabhängig von Tag und Stunde ausgeführt werden und das Geld innerhalb von zehn Sekunden auf dem Konto des Empfängers eingehen. Auf der anderen Seite soll der Auftraggeber ebenfalls innerhalb von zehn Sekunden darüber informiert werden, ob der überwiesene Betrag dem Empfänger zur Verfügung gestellt wurde oder nicht.

Auch für die Mitgliedstaaten, deren Währung nicht der Euro ist, gelten die neuen Vorschriften, wenn Konten bereits regelmäßige Transaktionen in Euro anbieten. Dafür wird ihnen eine Übergangsperiode eingeräumt, um die Verordnung umzusetzen. Außerdem wird für solche Konten eine Ausnahmeregelung von der Zehn-Sekunden-Regel außerhalb der Geschäftszeiten gelten, um möglichen Bedenken hinsichtlich des Zugangs zu Liquidität in Euro auszuräumen.

Kundensicherheit, Strafen und Sanktionen

Um die Sicherheit zu gewährleisten, sollen Zahlungsverkehrsdienstleister über solide und aktuelle Instrumente zur Betrugserkennung und -prävention verfügen. So soll verhindert werden, dass Überweisungen aufgrund von Betrug oder Irrtum auf ein falsches Konto gehen. Zu diesem Zweck sollen in der EU tätige Zahlungsverkehrsdienstleister eine unverzügliche Überprüfung der Identität des Empfängers anbieten, ohne zusätzliche Kosten oder Gebühren.

Als zusätzliche Schutzmaßnahme gegen Betrug sollen Zahlungsverkehrsdienstleister ihren Kundinnen und Kunden die Möglichkeit geben, einen Höchstbetrag für Sofortüberweisungen in Euro festzulegen, der vor der nächsten Überweisung leicht geändert werden kann.

Kommt ein Zahlungsverkehrsdienstleister seinen Pflichten zur Betrugsbekämpfung nicht nach und entsteht dadurch ein finanzieller Schaden, so können Kunden künftig eine Entschädigung von diesem Dienstleister verlangen.

Zahlungsverkehrsdienstleister, die Sofortüberweisungen anbieten, müssen überprüfen, ob gegen ihre Kunden Sanktionen oder andere restriktive Maßnahmen im Zusammenhang mit Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung verhängt wurden.

Die Entgelte bleiben gleich

Die Gebühren, die ein Zahlungsverkehrsdienstleister für Sofortüberweisungen in Euro erhebt, dürfen nicht höher sein als die Gebühren, die er für "nicht sofortige" Überweisungen in Euro erhebt.

Die nächsten Schritte:
Der Text wurde mit 599 gegen 7 Stimmen bei 35 Enthaltungen angenommen.

Die neuen Vorschriften treten 20 Tage, nachdem sie im Amtsblatt der EU veröffentlicht wurden, in Kraft. Die Mitgliedstaaten haben dann zwölf Monate Zeit, die Verordnung umzusetzen.
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43 Kommentare

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  1. Krakrana's Profilbild
    "Die Mitgliedstaaten haben dann zwölf Monate Zeit, die Verordnung umzusetzen."
    In den Umsetzungen der Staaten sind großzügige Fristen möglich.

    bis zur großflächigen Verfügbarkeit kann's easy noch zwei Jahre dauern (bearbeitet)
  2. Trabulos's Profilbild
    Ich finde es super, dass man bei den Echtzeitüberweisungen mal etwas Druck ausübt und es den Banken wegnimmt für diese Transaktionen Geld zu verlangen. Bei PayPal kann ich meinem Kollegen schnell seinen Lottogewinn Anteil schicken und er hat es zur gleichen Zeit auf seinem PayPal Konto. Ohne Kosten. Darüber hinaus sind Echtzeitüberweisungen wirklich was tolles. So kann man schnell Geld von einem zum anderen Konto transferieren.

    Zu der angesprochenen Bezahlung im Laden mit QR Code werde ich als ApplePay Fan jedoch weiterhin Abstand nehmen, weil es für mich nach Mehraufwand klingt. Ich denke dass kein System derzeit schneller ist, als das Handy aus der Hosentasche zu ziehen, zwei mal den Powerknopf drücken, FaceID Check durchführen und abschließend ans Terminal zu halten. Bei Banking Apps muss ich da nach meinem Verständnis ein paar Schritte mehr gehen, die für mich Komfort einbüßen lassen.
    Shitcoin-Experte's Profilbild
    naja Shipcoin bleibt Shipcoin, nur weil man den Müll jetzt schneller senden kann wirds nicht besser.
  3. Geizi's Profilbild
    Toll, dann steigen die Preise insgesamt.
    StPaulix's Profilbild
    Toll, dann steigen die Preise insgesamt.
    Genau, weil das Kartel- und Bargeldhandling ja im Moment kostenlos ist und der Handel deshalb die Kosten auch nicht in seine Kalkulation einbeziehen muss.

    Mann, Mann, Mann....
  4. StPaulix's Profilbild
    Visa, Mastercard und Paypal findet diesen Trick gar nicht gut. Deren Vorteile sind dann nur noch die Möglichkeit des Chargeback, die es bei Überweisungen nicht gibt und die Verfügbarkeit außerhalb der EU.
    Der.Franz's Profilbild
    Also ich bezahle im Supermarkt nicht per Überweisung ;-)
  5. Multion's Profilbild
    Sonst kann man ja kein Bargeld abschaffen
  6. Shitcoin-Experte's Profilbild
    trotzdem will keiner den EU Shipcoin (bearbeitet)
    diiilz's Profilbild
    Autor*in
    keiner = Shitcoin-Experte?
  7. obersiggy's Profilbild
    also erst ab 2026. 20 monate übergangsfrist etc.
  8. Kaifeck's Profilbild
    Preise werden garantiert nicht deswegen sinken, die Leute sind ja schon gewisse Preise gewohnt.
    Wahrscheinlich werden aber Cashback bzw. Prämenpunkte früher oder später stark darunter leiden.
    Daher im Endeffekt leider ein kleines Minus für mich. (bearbeitet)
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