eingestellt am 4. Feb 2023
Ich weiß ist völlig mydealz-off-topic aber frage mich mittlerweile bei den hohen Nebenkosten und generell Lebenskostensteigerungen (grad beim Edeka einkaufen gewesen), ob der Standort Deutschland überhaupt noch zukünftig attraktiv sein wird. Hab ne asiatische Freundin die finanziell besser da steht (auch studiert aber zusätzlich PhD). Vor 3 Jahren hätte ich das so noch nie gesehen
Sehe aktuell lediglich die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und das Gesundheitswesen, was mich hier noch halten würde aber was ist denn noch der wirkliche Vorteil hier wenn man sich nicht schon mit Familie etc gefestigt hat? Unter 4000€ Netto ist es doch eigentlich nicht mehr wirklich interessant hier zu leben. Da muss ich ja schon mindestens Era 11 im Igm eingruppiert sein. Der Angestellte im öffentlichen Dienst ist eigentlich nur noch ne arme Sau...
Hatte grad ne Putzfrau aus Tunesien da, die sich sonst was einbindet wie toll es doch hier in Europa/Deutschland ist aber letztendlich auch nur am Schuften ist....
Sorry sehr pessimistischer Beitrag von mir, welcher natürlich auch aus einer beruflichen Unzufriedenheit kommt aber wann nicht wechseln wenn dann JETZT?
Sehe aktuell lediglich die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und das Gesundheitswesen, was mich hier noch halten würde aber was ist denn noch der wirkliche Vorteil hier wenn man sich nicht schon mit Familie etc gefestigt hat? Unter 4000€ Netto ist es doch eigentlich nicht mehr wirklich interessant hier zu leben. Da muss ich ja schon mindestens Era 11 im Igm eingruppiert sein. Der Angestellte im öffentlichen Dienst ist eigentlich nur noch ne arme Sau...
Hatte grad ne Putzfrau aus Tunesien da, die sich sonst was einbindet wie toll es doch hier in Europa/Deutschland ist aber letztendlich auch nur am Schuften ist....
Sorry sehr pessimistischer Beitrag von mir, welcher natürlich auch aus einer beruflichen Unzufriedenheit kommt aber wann nicht wechseln wenn dann JETZT?
Zusätzliche Info
132 Kommentare
sortiert nachIrgendwo scheint das Grass immer grüner zu sein als dort, wo man gerade ist
Singapur lasse ich mir noch einreden, auch wenn es da irgendwann sicher langweilig ist. Ob ich in Japan arbeiten wollen würde weiß ich nicht. Und hat Thailand echt so ein krasses Lohngefälle dass du da real mehr raus hast am Ende?
- Einkaufen und Lebenshaltung ist in Deutschland billiger: Stimmt teilweise. Zumindest Lebensmittel sind in Deutschland tatsächlich (noch) etwas billiger als in den USA. Aber die Unterschiede werden kleiner.
- Krankenversicherung: Ja, die Versorgung ist nicht ganz schlecht in deutschland und es ist gut, dass sie jedem zur Verfügung steht. Aber dadurch müssen eben die besserverdiener auch sehr viel für andere mit bezahlen. Und dank der seit einigen Jahren komplett ungebremsten Zuwanderung von Menschen, die nicht zum hiesigen Arbeitsmarkt passen, kommen immer mehr reine Leistungsempfänger dazu. Individuell ist jemand, der gut ausgebildet ist und einen gut bezahlten Job hat (gerade in der IT Branche) z.B. in den USA auch was die Gesundheitsversorgung angeht besser dran als in Deutschland.
Als Angestellter bekommt man eine Krankenversicherung vom Arbeitgeber und selbst wenn der Job weg ist, kann sich dort jeder privat versichern, solange er es bezahlen kann.
Oben schreibt jemand ( @Aushilfsmafiosi ), man müsste dann $1000 netto bzw. $1700 brutto mehr verdienen. Ist natürlich völliger Blödsinn. Wenn man die Versicherung selbst zahlen muss, kann man die Kosten selbstverständlich von der Steuer absetzen. Wenn der Arbeitgeber wie üblich den größten Teil übernimmt, kann man den Eigenanteil absetzen. Die Kosten sind insgesamt proportional zum Einkommen für einen Gutverdiener nicht höher als in Deutschland. Ein Problem haben dort geringverdiener oder langzeitarbeitslose, die sich schlicht gar keine versicherung leisten können - das ist ein gesellschaftliches Problem aber kein individuelles für einen gut ausgebildeten ITler.
Rentenversicherung: Wer als überdurchschnittlich verdienender denkt, das deutsche Rentenversicherungssystem wäre für ihn von Vorteil, der hat von Finanzen echt keinen Schimmer. Einfach mal schauen, wie viel man am Ende pro einbezahlten 1000 Euro rauskriegt. Da muss man schon ziemlich alt werden, um überhaupt nominal den eingezahlten Betrag wiederzubekommen. In den USA und vielen anderen ländern wird stattdessen private altersvorsorge steuerlich begünstigt. Damit kommt man bei überdurchschnittlichem verdienst deutlich besser weg als mit der unterirdisch schlechten DRV.
Meine Empfehlung ist: Wenn du hier nicht gebunden bist und du entweder deine derzeitige Arbeit von überall aus machen kannst oder du im Ausland einen gut bezahlten Job in Aussicht hast, dann nichts wie weg. Wenn du remote arbeiten kannst ist auch Dubai nicht schlecht. Ansonsten Schweiz, USA, Canada,… Thailand kann man auch machen, muss man sich aber vorher genau informieren, kann glaube ich schwierig sein als Ausländer dort in der Arbeitswelt fußzufassen, auch für selbstständige gibt es glaube ich einige hürden…
In den USA würdest du wahrscheinlich insgesamt aktuell nicht extrem viel besser leben (etwas bis moderat besser schon). Hier gilt etwa: Doppelter Verdienst, 1,5fache Lebenshaltungskosten und man kann monatlich das 2-3fache zurücklegen. Dementsprechend kann man dann in Rente (oder Frührente) überlegen, ob man wieder in ein billigeres Land (Deutschland, Thailand, usw) zieht und es sich mit den Ersparnissen dort dann richtig gut gehen lässt.
Thailand ist für mich aufgrund der Freundin ein sehr guter Anlauf aber aktuell auch noch nicht konkretisiert.
Sofern du Vorschläge für internationale Unternehmen hast bin ich gerne offen für jegliche Art (auch Quereinstieg). Muss gar nicht unbedingt ein IT Job sein und, auch wenn dies wahrscheinlich das naheliegendste wäre aber wäre wahrscheinlich ebenfalls ein guter Reiseführer
Halten tut mich hier an Deutschland eigentlich nichts mehr
Im Endeffekt ist es einfach völlig egal ob du 2k oder 3k netto bekommst, es spielt einfach keine Rolle. Zum Leben zu arm, zum Sterben zu reich.
Einen Tipp kann ich dir leider nicht geben, da wir gerade selber schauen wo es uns hinzieht.
(focus.de/fin…tml)
Mit den von dir genannten 4.000 EUR Netto bist du gar nicht so schlecht.
Vielleicht befindest du dich auch einfach in einer Bubble mit den "oberen 10%" und es kommt dir deshalb so wenig vor...
Ein 2-wöchiges Praktikum beim Netto-Discounter ändert deinen Blickwinkel vermutlich...
Selbst ich als gelernte Fachkraft für Lagerlogistik, bekomme zum Teil unverschämte Lohnangebote, dass unverschämteste war bis jetzt 1300 Netto und geht in der Regel bis 1800 € Netto, was hier absolut nicht zum Leben reicht.
Ein Großteil der normalen Angestellten,Verkäufer , Bäcker usw verdienen im Schnitt 1200-1300€ Netto monatlich, was ein Armutszeugnis ist.
Da brauchen wir uns auch nicht wundern warum unsere Fachkräfte ins Ausland abwandern, wenn selbst Fachkräfte nicht gut bezahlt werden ...
Fachkräftemangel gibt es nämlich gar nicht , die Firmen sind einfach nicht bereit für gute Mitarbeiter gutes Geld zu zahlen. Das ist das Problem ...
Deutschland ist schon lange ein Dumpinglohnland. In dem aber die Lebenshaltungskosten ins unermessliche steigen und es so immer mehr Armut gibt...
Die Lösung wäre ein vernünftiger Mindestlohn für alle Angestellten.
Und mit deinen 4000 € Netto kann man schon sehr gut leben.
Allerdings stimmt es , dass sich Arbeit oft nicht mehr lohnt. Und da verstehe ich Menschen die sagen , ich lasse mich doch nicht für einen Hungerlohn ausbeuten , da bleibe ich lieber zu Hause.
Zumal man dann ja doppelt der Doofe ist...
Arbeiten für nen Hungerlohn, dann noch aufstocken müssen ... man kann sich nichts leisten und in der Rente gibt's den nächsten Arschtritt weil zu wenig eingezahlt Dank Niedriglohnsektor... Nun wieder zum Sozialamt rennen ... hätte ich auch kein Bock drauf
Kenne genug unzufriedene Leute mit ordentlichem Gehalt. Das erinnert mich immer an die Werbung der Sparkasse. Mein Haus, mein Auto.... Typisch deutsch.
Am Schluss habt ihr mit 50 vielleicht etwas, was in Euren Augen "Reichtümer" sind, aber seid vielleicht kaputt oder der Krebs besucht euch. Dann freuen sich die Erben. In meinem Beruf sehe ich sehr viele Erbfälle wo der Verstorbene zu Lebzeiten gebuckelt hat, sich wenig gegönnt hat mit vielen Plänen für die Rente, und am Schluss dahingeschieden ist mit 60.
Finde die Arbeit sollte Spass machen. Man sollte davon leben können, keine Frage. Die Rahmenbedingungen sind momentan natürlich schlecht, aber im Vergleich noch fast luxuriös. Zudem hat man ja auch jahrelang die Vorzüge hier genossen. Kindergarten, Schule, Uni oder Ausbildung, Krankenwesen, Infrastruktur. Da finde ich es irgendwo auch asozial zu sagen ich wandere aus weil die Lebensmittel teuer sind. Unsere Hauptsorge sollte eigentlich der Planet sein und die Art wie wir damit umgehen. Das gleiche mit den Menschen und Tieren. Das fliegt uns eines Tages um die Ohren. Dann kann man sich die 3 Wohnungen und das Depot in die Haare schmieren.
Aktuell ist dies aber aus meiner Perspektive grad nicht so wahrnehmbar. Sprich ich hasse den Laden für den ich Arbeite und das Gehalt ist in Relation zur verkauften Lebenszeit auch unterirdisch (andere würden vielleicht für so ne Stelle töten musste ich mir auch schon anhören aber finde es im Gesamten zum - Mobil Arbeit machts erträglich)
Zunächst würde ich unterscheiden in was für einem Arbeitsverhältnis man in einem Land steht, das ein deutlich niedrigeres Durchschnittseinkommen und schlechteres Gesundheits- bzw. allgemein Sozialsystem als Deutschland hat. Als Expat eines deutschen Unrernehmens lebst du wie die Made im Speck. Du erhältst i.d.R. dein deutsches Gehalt plus diverse Zuschläge bei signifikant niedrigeren Lebenshaltungskosten. Du erhältst eine super Krankenversicherung und brauchst dir keine Sorgen um deine Zukunft machen, da du i.d.R. Eine Rückkehrgarantie hast. Mit einem lokalen Vertrag würde ich in diesem Land nicht arbeiten wollen, da der Lebensstandard bei lokalem Einkommen einfach deutlich niedriger ist. Das sehe ich natürlich, wenn ich mein Leben mit dem meiner Kollegen vergleiche. Vermutlich gilt selbiges für Thailand und co.
Kulturell ist es auch eine super Erfahrung wenn man dem gegenüber offen ist, was bei dir ja gegeben zu sein scheint. Das einzige was ich bzw. wir hier vermissen ist der Rest unserer Familien (Eltern, Geschwister). Deutschland als Lebensraum ist ggü. dem privilegierten Leben, das wir hier temporär führen dürfen, nichts was wir vermissen. Wenn du in Deutschland unabhängig bist, dann würde ich tatsächlich die Möglichkeit einer Expatstelle über ein Unternehmen prüfen. Ich habe hier einige Bekannte und Freunde, die diesen Lebensstil lieben gelernt haben und seit zig Jahren für jeweils 3-5 Jahre in unterschiedlichen Ländern als Expat ihres Unternehmens arbeiten. Ob das mein Modell wird, weiß ich nicht. Es ist bis dato auf jeden Fall eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte.
Btw. liest sich dein Beitrag echt ... nicht gerade positiv für dich (bearbeitet)
Ich persönlich bin 42 Jahre, wohne in NRW, verdiene keine 3k netto, habe nichts geerbt (o.ä.) und trotzdem einige abbezahlte Wohnungen und ein schönes Aktiendepot. Schon vor Mydealz war ich immer auf dem Trip: Geld sparen kommt vor Geld haben. Und bei MD bin ich seit über 12 Jahren
Das einzige, was mich über einen Umzug ins Ausland nachdenken lässt, sind drohende Zwangsabgaben durch die auf Hochtouren laufende Umverteilungsmaschinerie. (bearbeitet)
Zum Leben in Japan ist alles gesagt: Kaum Urlaub, viele soziale Zwänge, anerzogene und nicht vom Herzen kommende (also oberflächliche) Freundlichkeit, ein Durchschnittseinkommen welches geringer als bei uns ist, keine Möglichkeit als Ausländer in der Gesellschaft anzukommen etc. Man muss auch mal die Schattenseiten abseits von Leuchtreklame, Sauberkeit und leckerem Essen sehen.
Zu der 4k Einkommen-Diskussion: Meine Frau und ich verdienen jeweils relativ genau 4k €. Fahren wir Porsche und leben in einem freistehenden Eigenheim mit Gold-Wasserhähnen? Weder das Eine, noch das Andere. Gleichwohl reicht es, um einmal die Woche essen zu gehen. Aber auch wir kaufen beim Discounter, suchen nach Angeboten und haben einen wassersparenden Duschkopf, fahren zudem sechs / sieben Jahre alte Kleinwagen. Große Sprünge sind, wenn man in einer Großstadt lebt, nicht wirklich möglich. Eigentum geht, stark renovierungsbedürftig, bei 500k los. Bei den derzeitigen Zinssätzen kann dann einer von uns sein Gehalt alleine zur Abtragung der Hypothek aufbringen. Und dann wird es eng, mit Kinderkriegen und lange für das und mit dem Kind zu Hause zu bleiben.
Die Frage ist halt, was man möchte. Bzw. auch was man benötigt.
Mit knapp 5500 Netto (meine Frau halbtags), 3 Kindern und 2 Autos kommen wir sehr gut über die Runden.
Wenn man jedoch unbedingt in der Stadt wohnen und leben möchte, dann muss man notgedrungen auch den Aufschlag für diese Lage zahlen. Das hört da auch nicht bei der Miete bzw. Preise für Immobilien aus, sondern zieht sich über alle Bereiche des Lebens.
Btw.: Deutlich über 4000 Euro netto kriegt man mit zwei Kindern in einer Stadt mit hoher Mietenstufe (besonders geil, wenn man sowieso in der eigenen Immobilie wohnt ) mittlerweile als Einstiegsgehalt im höheren Dienst, zumindest in NRW und als Beamter... (bearbeitet)
PS: müssten dann quasi nicht alle Geringverdiener (< 4.000 € netto) bereits auf dem Absprung sein - Völkerwanderung mal anders
Es ist ein großer Schritt und auch mit Risiken verbunden, welche aber in meinem Fall (noch keine Kinder/Schulden/Verpflichtungen) überschaubar sind...
Wenn nicht jetzt wann dann...
Würde aber ggf. die Expat Variante nochmal ausprobieren - also über nen IT Konzern oder Consulting Unternehmen an ne Stelle im Ausland zu kommen eben mit deutschen Gehalt
Schaut man ins Ausland sind die Preise ja ähnlich gestiegen und dort nehmen z.b. Lebensmittel einen viel größeren Anteil am Lohn ein.
Gerade in der IT ist man ja durch Homeoffice nicht wirklich ortsgebunden. Und wenn dann Koch ordentlich bezahlt wird… Haus im Dorf, Photovoltaik aufs Dach, Tesla in der Einfahrt.
Da sind die 20% beim Einkaufen doch nicht der größte Punkt.
Wir beiden verdienen je gut unter deine 4000 Netto (aktuell BEIDE sogar Elternzeit ) und fühlen uns eigentlich kaum betroffen von der von dir beschriebene Doomsdayszenario.
Ich vermeide i.d.R. zu lang Beiträge als nicht Muttersprachler zu schreiben, aber bitte um Entschuldigung wenn das hier nicht zu verstehen ist
Nur so lässt es sich leben in DE 🙈 (bearbeitet)
Ja, die Jobs da sind mit Ausnahme von Führungsjobs und Jobs, die man auf dubiose Wege bekommt, echt mies bezahlt.
Einkaufen im Supermarkt macht keinen Spaß mehr.