[Leitfaden] Deals mit VPN nutzen: Vorteile, Probleme & kostenlose Anbieter

eingestellt am 2. Mai 2023
Regelmäßig haben wir Deals auf unserer Seite, welche ausschließlich via VPN genutzt werden können. Da dort auch immer wieder die selben Fragen auftauchen, habe ich mir gedacht, es könne nicht schaden, diese mal kondensiert aufzulisten und nach Möglichkeit zu beantworten.

Sofern weitere Unklarheiten bestehen oder ihr Ergänzungen habt, schreibt diese gerne dazu. Vielleicht können wir ja so gemeinsam ein Nachschlagewerk pflegen, welches in künftigen Deals verlinkt werden kann.

Wer lesefaul ist, kann sich unsere Video-Zusammenfassung anschauen:



Was ist überhaupt ein VPN?

Hier könnte ich nun natürlich auf Wikipedia (oder ChatGPT) verweisen, aber stattdessen beschränken wir uns mal auf die für uns relevanten Charakteristika: Mit einem Virtual Private Network können mehrere Endgeräte (beispielsweise PCs oder Smartphones) miteinander verbunden werden, ohne sich am selben Standort zu befinden (daher "virtuell"). So weit, so unspektakulär, denn daraus resultieren ja noch keine "Vorteile".

Spannend wird es dann, wenn man seinen Netzwerkverkehr über einen Server laufen lässt, mit dem man sich verbindet. Steht dieser beispielsweise im Ausland, so sehen von euch aufgerufene Websites künftig lediglich die IP-Adresse des VPN statt eurer eigenen. Das führt also (zumindest in der Theorie) zu mehr Anonymität, da nicht mehr unmittelbar nachvollziehbar ist, woher die eigentliche Anfrage denn kommt.

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Beispiel: Ich sitze in Deutschland und verbinde mich mit einem Server in der Türkei. Anschließend rufe ich YouTube auf. Google denkt nun, ich befände mich tatsächlich am Bosporus, und schlägt mir landestypische Videos vor.


Welche Vorteile für Deals bringt mir ein VPN?

Nicht nur Inhalte unterscheiden sich je nach Land, sondern vor allem auch Preise für gewisse (meist digitale) Güter. Logisch, denn gewisse Landeswährungen unterliegen einer noch deutlich höheren Inflation als unser Euro und auch der Durchschnittsverdienst ist im Ausland oftmals deutlich niedriger als in der Bundesrepublik. Würden nun Netflix und Co. ihre Tarife 1:1 übertragen, könnte sich das dort kaum jemand leisten. Infolgedessen sind gerade Abo-Dienste im Ausland oft signifikant günstiger als bei uns.

Unter normalen Umständen kann man davon nicht profitieren, denn die Anzeige des Preise ist bei den allermeisten Anbietern an den Standort gekoppelt, von dem man die Seite ansurft. Wenn wir uns nun aber per VPN eine andere IP besorgen und somit kurzerhand "umziehen", tricksen wir diese Abfrage aus und sichern uns ebenfalls die Preise aus (z.B.) Brasilien, obwohl wir gerade in Bielefeld sitzen (mein Beleid an der Stelle).


Was gibt es denn nun konkret günstiger?

Eigentlich reicht es hier schon aus, mal kurz unsere Suche mit dem Stichwort "VPN" zu nutzen, um diverse entsprechende Deals zu finden. Da sich dort allerdings natürlich auch Angebote FÜR VPN-Dienste befinden, seien an dieser Stelle ein paar typische Beispiele für Deals DURCH einen VPN genannt:


Ersteren und Letzteren haben wir bereits selbst in einem Video aufbereitet:



Viele ältere Deals sind inzwischen abgelaufen, aber funktionieren in ähnlicher Form weiterhin: Blinkist, Tinder Plus oder Yousician sind typische Vertreter dieser Gattung.

Man kann als Faustregel also festhalten: Sofern ein digitaler Dienst im Ausland günstiger ist, lässt er sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch per VPN günstiger abschließen.


Klappt das mit jedem Land und Dienst ohne Probleme?

Nein, so pauschal kann man das leider nicht sagen. In der Vergangenheit haben wir bereits einige Male miterlebt, dass Anbieter bestimmte IP-Adressen gesperrt haben und ein Abschluss darüber somit nicht mehr möglich war. Stellenweise ist das sicherlich ein manueller Vorgang, um sich gegen eben solch ein Vorgehen zu wehren, aber oftmals dürften dort auch einfach automatische Blockaden greifen. Wenn von einer bestimmten IP plötzlich übermäßig viele Anfragen kommen, werden Sicherheitssysteme gerne mal misstrauisch und lehnen weitere Verbindungen ab. Hier hilft es dann im Zweifelsfall, einen anderen VPN zu nutzen.

Komplizierter wird es, wenn die Hürden eher bürokratischer Natur sind. So erfordert YouTube in Indien beispielsweise seit einiger Zeit, dass Zahlungen über eine offiziell dort augestellte Kreditkarte laufen müssen. Für jemanden, der wirklich in Indien wohnt, sicherlich kein Problem, aber hierzulande doch eher schwierig bis unmöglich, da heranzukommen. Dementsprechend sind auch viele "Exil-Inder" mit ihrem YouTube-Account inzwischen auf andere Länder ausgewichen.

Auch Netflix geht in der Türkei inzwischen einen ähnlichen Weg, wobei es dort dank eines findigen Fuchses zumindest noch die Option gibt, an eine funktionierende (virtuelle) Karte heranzukommen.

Ihr merkt also: Es ist gewissermaßen ein Katz-und-Maus-Spiel. Manche Anbieter kümmern sich augenscheinlich überhaupt nicht darum, derartige Schlupflöcher zu schließen, während andere zunehmend Aufwand betreiben, das eigene Angebot abzusichern.


Muss ich für einen VPN-Dienst bezahlen?

Direkt vorweg: Es gibt gute Gründe, einen kostenpflichtigen VPN zu nutzen. So kann man sich beispielsweise dauerhaft anonym durchs Netz bewegen oder Filme und Serien zu schauen, welche hierzulande nicht zur Verfügung stehen. Ein priorisierter, zuverlässiger Zugang kostet im Betrieb Geld und daran sollen die Anbieter ruhig ein paar Euro verdienen, alles fein.

Sofern ihr aber nur die oben aufgelisteten Deals abschließen möchtet, lautet die Antwort: Nein, dafür reicht auch ein kostenloser Zugang.

Der eigentliche Einsatz des VPNs beschränkt sich schließlich auf wenige Minuten, in denen ihr das Abo abschließt, um euch den günstigen Preis zu sichern. Danach braucht ihr ihn nicht mehr anzuschalten, also werden auch nur ein paar Megabyte an Daten übertragen. Dafür reichen selbst die Gratistarife, welche einige Anbieter in petto haben.


Welche kostenlosen VPN-Anbieter gibt es?

Viele.

Okay, das bringt uns nicht weiter, also nehmen wir hier kurz Bezug auf häufig genannte Optionen.

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Der kanadische Dienst ist gewissermaßen der "Klassiker", da er einer der ersten grundsätzlich seriösen Anbieter war, welcher einen kostenlosen Basis-Tarif angeboten hat. Dieser beinhaltete ursprünglich mal 30GB Datenvolumen (im Rahmen von Aktionen sogar mehr), wurde inzwischen aber auf 10GB runtergestuft. Für den Abschluss eines Abos würde das natürlich locker ausreichen, doch leider ist die Auswahl der Server sehr eingeschränkt. Es stehen längst nicht alle Standorte zur Verfügung und selbst jene in "interessanten" Ländern, die gratis sind, stehen gerne schon auf den Block-Listen von YouTube und Co.

Einen Versuch ist es je nach Land wert, aber nach aktuellem Stand ist das nicht mehr unbedingt die erfolgsversprechendste Option. Eine Empfehlung gibt es unabhängig davon aber für den Newsletter, welcher wohl zu den unterhaltsamsten im gesamten Netz zählt.

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Der "Bärendienst" ist recht simpel zu nutzen, denn er steht beispielsweise als Erweiterung für Firefox zur Verfügung. Für den Gratistarif mit 2GB Datenvolumen ist eine Anmeldung erforderlich, aber diese könnt ihr auch einfach schnell per Temp Mail vornehmen. Anschließend steht euch die volle Auswahl an 47 Standorten zur Verfügung, welche allerdings leider eine entscheidende Einschränkung mit sich bringt: Es gibt keinen Server in der Türkei. Dadurch fällt das Programm für einige Deals raus, selbst wenn es grundsätzlich empfehlenswert wäre.

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Hola hat nicht unbedingt den besten Ruf in "Expertenkreisen", denn in der kostenlosen Variante setzt der Dienst auf P2P-Verbindungen. Soll heißen, ihr verbindet euch nicht mit fest definierten Servern, sondern werdet zufällig irgendeinem anderen Nutzer zugewiesen, welcher sich gerade im Land eurer Wahl befindet. Das ist aus sicherheitstechnischer Sicht bedenklich, da ihr euren Datenverkehr somit über die Verbindung eines Unbekannten laufen lasst. Zwar wird er dank HTTPS keinen direkten Zugriff auf eure Zahlungsdaten haben, aber dennoch solltet ihr die Verbindung keineswegs länger als notwendig aufrecht halten.

Ein Vorteil, der sich hieraus ergibt, ist jedoch, dass es für die Anbieter sehr schwer ist, den Dienst komplett zu blockieren. Klar, immerhin wechseln die IPs ständig durch und stammen nicht aus einem Rechenzentrum. Das hat wiederum aber auch den Nachteil, dass man nie genau sagen kann, ob man gerade mit einer funktionsfähigen Adresse verbunden ist oder nicht. Im Zweifelsfall sieht man das dann erst, wenn kryptische Fehlermeldungen ausgespuckt werden, was regelmäßig zu langwierigen Diskussionen in Deals führt.

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Selbst wenn der Dienst auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, hat er sich in jüngster Vergangenheit doch als veritable Alternative zu Hola etabliert. Das grundsätzliche Konzept ist identisch, denn auch hier erfolgt die Verbindung per P2P mit allen Vor- und Nachteilen. Außerdem ist die Anzahl der Standorte sehr hoch und das Programm kann zumindest am PC auch ohne Anmeldung als Browser-Plugin genutzt werden.

Solltet ihr mit anderen Anbietern keinen Erfolg haben, probiert Urban VPN gerne mal aus. Hier wurde schon öfters gemeldet, dass man damit letztlich doch noch erfolgreich war, während Windscribe oder Hola kapitulieren mussten. Allerdings gilt ebenso: Bitte nur so lange aktiviert lassen, wie zwingend erforderlich, und danach direkt wieder ausschalten (und vielleicht sogar deinstallieren).


Welcher VPN-Anbieter ist der beste?

Falls das zuvor nicht klar wurde oder ihr sofort zu dieser Frage gesprungen sein: Das lässt sich so pauschal nicht beantworten. Bzw. doch: Derjenige, mit dem sich das von euch angestrebte Abo auch tatsächlich abschließen lässt.

Es ist leider wirklich von der "Tagesform" abhängig, ob es mit einem bestimmten Dienst klappt oder nicht. Hier führt also leider kein Weg an mehreren Versuchen vorbei, sofern sich nicht in den Kommentaren bereits eine klare Linie abzeichnet. Wenn man da einmal ein wenig Routine hat, sollte das aber recht flott von der Hand gehen.


Ist das überhaupt legal?

Ach ja, die Frage aller Fragen. Da mein Name nicht @DrBoese lautet, kann ich natürlich keine Rechtsberatung erteilen. Ich kann euch allerdings auf ein Video des werten Kollegen Christian Solmecke verweisen, der sich mit eben jener Frage beschäftigt hat:

Den NordVPN-Kram dürft ihr natürlich getrost ignorieren.


Kann mein Account gesperrt werden?

Hier wiederum kann man ganz klar sagen: Ja, kann er. Viele Anbieter verbieten in ihren AGB die Verschleierung des realen Standorts und behalten sich vor, Accounts auch zu schließen, sofern das herauskommt.

Bevor ihr nun aber Panik schiebt, sei direkt gesagt, dass mir keine derartigen Fälle aus der Community bekannt sind. Das heißt natürlich nicht, dass es absolut niemals vorkommt. Angesichts der Tatsache, dass wir hier aber wohl einer der größten "VPN-Banden" beherbergen, würde sich das schon schnell herumsprechen, wenn ein Dienst massiv gegen seine Kunden vorgehen würde. Das ist nämlich exakt der Punkt: Ein wenig zahlender Kunde ist immer noch besser als gar kein Kunde. Wäre ich also in den Schuhen von Netflix und Co., würde ich es mir dreimal überlegen, ob ich dauerhaft meine Zielgruppe verprellen will.


So, das soll es für den Moment erst einmal gewesen sein. Sofern ich an irgendeiner Stelle Unfug verzapft habe, freue ich mich natürlich über einen kurzen Hinweis. Und solltet ihr den ultimativen Gratis-VPN-Dienst kennen, der hier bislang nicht auftauch, immer her damit!
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23 Kommentare

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  1. Bakki's Profilbild
    Bakki
    Moin Moin, ich habe bisher die Methode mit den TL Netflix Gutscheinen genutzt. Habe allerdings heute eine Sperre bekommen.Läuft der Acc weiter wenn ich auf Kreditkarte umstelle ? Danke euch
    41493951-MFR1e.jpg
    Barney's Profilbild
    Barney Autor*in
    Du benötigst eine türkische Kreditkarte (bzw. Debitkarte) wie beispielsweise OlduBil. Hier ist die Anleitung dazu. (bearbeitet)
  2. GelöschterUser2344797's Profilbild
    Anonymer Benutzer
    Schöne Übersicht. Für Adobe brauchte und braucht man immer noch kein VPN. (bearbeitet)
    Barney's Profilbild
    Barney Autor*in
    Stimmt, die Kommentare bestätigen das ja auch. Damit passt es hier nicht so zu 100% rein und wandert wieder raus.
  3. KWSmatze's Profilbild
    KWSmatze
    Hat MyDealz @Barney eine Anleitung für den Abschuss von Mobilfunkverträge im Ausland (Polen, Österreich, Frankreich)? Via VPN geht da sicherlich etwas? Das Roaming muss natürlich für Deutschland (EU) gute Vertragskonditionen bieten.
    Bruhs_Lieh's Profilbild
    Bruhs_Lieh
    Meist sind’s aber nur ein paar Monate, die man mit ausländischen Verträgen (und zu den gebuchten Konditionen) nutzen kann… (bearbeitet)
  4. Mr.Fuchs's Profilbild
    Mr.Fuchs
    Sehr gute Übersicht. Sicherlich hilfreich für viele User, welche sich noch nicht so gut mit der Materie auskennen
  5. beleza's Profilbild
    beleza
    Love it<3
  6. Bruhs_Lieh's Profilbild
    Bruhs_Lieh
    Dankeschön
  7. Mike19XX's Profilbild
    Mike19XX
    Man sollte aber auch daran denken, dass wenn man einen Schritt weiter geht, man immer offene Ports benötigt.

    Bei einem Anbieter wie nvpn.net kann man diese individuell einstellen.

    Für den Hausgebrauch reichen die angegebenen Anbieter locker.
  8. Pitie's Profilbild
    Pitie
    Ich hab ne Frage: Meine hinterlegte KK läuft ab und ich will sehen, ob ich die selber updaten kann.
    ABER: Bei aktivierten TR_VPN kommt auf netflix.com/tr-…gin mein PW ist falsch (bei Klick auf PW vergessen kommt auch ein Fehler). Auf Netflix.com (ohne VPN) kann ich mich aber einloggen. Ist das Problem bekannt?
    Ich hab einen selbstausfüllenden PW-Manager, daher sind Tippfehler ausgeschlossen.
    Barney's Profilbild
    Barney Autor*in
    Lese ich zum ersten Mal. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob du überhaupt mit einem VPN verbunden sein musst, wenn du nur die Kreditkarte tauschen willst.
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