eingestellt am 10. Apr 2023
Arbeitsminister Hubertus Heil: »Keine Pakete mehr über 20 Kilogramm«
Laut »Bild am Sonntag« möchte Hubertus Heil die Arbeitsbedingungen für Paketzusteller verbessern. Auch in seinem eigenen Ministerium tut sich was – hier allerdings für das Reinigungspersonal.
08.04.2023, 23.59 Uhr
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) möchte eine Gewichtsobergrenze von 20 Kilogramm für Pakete einführen, die von herkömmlichen Zustellern ausgeliefert werden. Pakete mit einem höheren Gewicht sollten zukünftig nur noch von Speditionen zugestellt und von mindestens zwei Personen getragen werden, wie die »Bild am Sonntag« berichtet.
»Hier geht es um die Gesundheit von Menschen, die mit ihrer Arbeit unseren Alltag erleichtern und das Land am Laufen halten«, sagte Heil der Zeitung. Viele Paketboten würden laut dem Minister Bandscheibenvorfälle bekommen. Deshalb wolle er durchsetzen, dass besonders schwere Pakete »nicht mehr von einem allein geschleppt werden müssen«.
Die Umsetzung solle demnach über die Novelle des Postgesetzes erfolgen, an der derzeit das Wirtschaftsministerium arbeite. Der Entwurf zu den geplanten Änderungen soll laut Heil noch in diesem Jahr von Wirtschaftsminister Robert Habeck vorgelegt werden. Auch Pakete ab zehn Kilogramm sollen dann speziell gekennzeichnet werden müssen, »Damit der Bote gleich sieht, was er sich zumuten kann«, wird Heil weiter zitiert.
Mehr Respekt vor harter Arbeit
Außerdem sollen die Kontrollmöglichkeiten verbessert werden, indem auch für Paketdienstleister die sogenannte Lizenzpflicht eingeführt wird. So wäre es laut Heil einfacher, Unternehmen mit schlechten Arbeitsbedingungen zu ahnden. Eine entsprechende Lizenz bei der Bundesnetzagentur müssten demnach bisher nur Firmen beantragen, die Briefe mit einem Gewicht von weniger als einem Kilogramm zustellen wollen.
Grund für die geplanten Gesetzesänderungen sei laut Heil der »Boom in der Paketbranche«. Es sei zwar bequem, vom Sofa aus alles Online zu kaufen und bis zur Wohnungstür geliefert zu bekommen, »Aber wir müssen uns auch mit der Frage beschäftigen, was mit den Beschäftigten passiert, die ein schweres Paket in den 5. Stock schleppen«
Allgemein forderte Heil mehr Respekt vor körperlicher Arbeit: »Es kann nicht sein, dass es die einen immer bequemer haben, während andere unter miesen Bedingungen schuften müssen«, sagte Heil »Bild am Sonntag«. In seinem eigenen Haus hat der Minister die Arbeitsbedingungen eigenen Angaben zufolge bereits verbessert – allerdings für Reinigungskräfte.
Diese würden in seinem Ministerium nicht mehr nachts arbeiten. »Zu sehen, wer da den eigenen Dreck wegmacht, tut allen gut«, sagte Heil, der diese Praxis zum Standard in allen Bundesbehörden machen will. Denn die Nachtarbeit habe Folgen für Gesundheit und Familie – zudem würde die Arbeit weniger geschätzt, »weil sie vermeintlich wie von Zauberhand passiert«. Dabei seien es Menschen, »die da zu sehr strapaziösen Zeiten schrubben«, sagte Hubertus Heil.
Wie wird sich das auf Deals auswirken? Mit welchen Preisen ist zu rechnen? Wird MyDealz dem - als Lobbyist - eventuell entgegentreten?
Laut »Bild am Sonntag« möchte Hubertus Heil die Arbeitsbedingungen für Paketzusteller verbessern. Auch in seinem eigenen Ministerium tut sich was – hier allerdings für das Reinigungspersonal.
08.04.2023, 23.59 Uhr
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) möchte eine Gewichtsobergrenze von 20 Kilogramm für Pakete einführen, die von herkömmlichen Zustellern ausgeliefert werden. Pakete mit einem höheren Gewicht sollten zukünftig nur noch von Speditionen zugestellt und von mindestens zwei Personen getragen werden, wie die »Bild am Sonntag« berichtet.
»Hier geht es um die Gesundheit von Menschen, die mit ihrer Arbeit unseren Alltag erleichtern und das Land am Laufen halten«, sagte Heil der Zeitung. Viele Paketboten würden laut dem Minister Bandscheibenvorfälle bekommen. Deshalb wolle er durchsetzen, dass besonders schwere Pakete »nicht mehr von einem allein geschleppt werden müssen«.
Die Umsetzung solle demnach über die Novelle des Postgesetzes erfolgen, an der derzeit das Wirtschaftsministerium arbeite. Der Entwurf zu den geplanten Änderungen soll laut Heil noch in diesem Jahr von Wirtschaftsminister Robert Habeck vorgelegt werden. Auch Pakete ab zehn Kilogramm sollen dann speziell gekennzeichnet werden müssen, »Damit der Bote gleich sieht, was er sich zumuten kann«, wird Heil weiter zitiert.
Mehr Respekt vor harter Arbeit
Außerdem sollen die Kontrollmöglichkeiten verbessert werden, indem auch für Paketdienstleister die sogenannte Lizenzpflicht eingeführt wird. So wäre es laut Heil einfacher, Unternehmen mit schlechten Arbeitsbedingungen zu ahnden. Eine entsprechende Lizenz bei der Bundesnetzagentur müssten demnach bisher nur Firmen beantragen, die Briefe mit einem Gewicht von weniger als einem Kilogramm zustellen wollen.
Grund für die geplanten Gesetzesänderungen sei laut Heil der »Boom in der Paketbranche«. Es sei zwar bequem, vom Sofa aus alles Online zu kaufen und bis zur Wohnungstür geliefert zu bekommen, »Aber wir müssen uns auch mit der Frage beschäftigen, was mit den Beschäftigten passiert, die ein schweres Paket in den 5. Stock schleppen«
Allgemein forderte Heil mehr Respekt vor körperlicher Arbeit: »Es kann nicht sein, dass es die einen immer bequemer haben, während andere unter miesen Bedingungen schuften müssen«, sagte Heil »Bild am Sonntag«. In seinem eigenen Haus hat der Minister die Arbeitsbedingungen eigenen Angaben zufolge bereits verbessert – allerdings für Reinigungskräfte.
Diese würden in seinem Ministerium nicht mehr nachts arbeiten. »Zu sehen, wer da den eigenen Dreck wegmacht, tut allen gut«, sagte Heil, der diese Praxis zum Standard in allen Bundesbehörden machen will. Denn die Nachtarbeit habe Folgen für Gesundheit und Familie – zudem würde die Arbeit weniger geschätzt, »weil sie vermeintlich wie von Zauberhand passiert«. Dabei seien es Menschen, »die da zu sehr strapaziösen Zeiten schrubben«, sagte Hubertus Heil.
Wie wird sich das auf Deals auswirken? Mit welchen Preisen ist zu rechnen? Wird MyDealz dem - als Lobbyist - eventuell entgegentreten?
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105 Kommentare
sortiert nachGut für die Umwelt, doppelt so viele Klebeetiketten und etwas mehr Verpackung.
Das prozentuale Problem (defekt, nicht zustellbar, verschwunden) bleibt gleich, nur die Menge erhöht sich.
de.wikipedia.org/wik…eil
Ein Mann der Praxis.
Du vermutlich auch, weil Du doppelt Versandkosten zahlst, bzw. 2x 60 EUR Einkaufswert erreichen musst, dass der Versand kostenlos ist.
Ob's für die Fahrer wirklich was bringt? Wenn zwei 16kg Pakete an denselben Empfänger nicht gerade eine Umreifung und damit eine Tragegriff haben, wird er die ja aufeinandergestapelt in den dritten Altbaustock treppeln.
Bleiben lediglich die nicht teilbaren Einzelgegenstände über 20kg. (bearbeitet)
1. Es macht für den Paketboten einen erheblichen Unterschied, ob er ein Paket mit 30 kg oder zwei Pakete mit jeweils 15 kg nacheinander heben darf. (Für die ganz cleveren: Hebt doch mal nacheinander 1000 Mal eine 1 Kg Packung Mehl, dann könnt ihr trotzdem nicht sagen, dass ihr ein Auto gehoben habt.)
2. Viele Sachen können nicht auf mehrere Pakete aufgeteilt werden.
3. Möchte man seine Bestellung (über 20kg) auf mehrere Pakete aufteilen oder macht das der Versanddienstleister für einen, dann wird es teurer, ob es bereits eingepreist wird oder ausdrücklich berechnet wird, spielt keine Rolle.
Ich finde die Sache gut. Vor allem wird so auch mehreren potenziellen Arbeitnehmern die Tür geöffnet. Ein 20kg Paket ist nämlich erheblich leichter als eines mit 31,5 kg.
Auch die Regulierung in der Paketbranche finde ich gut. So sollen Paketdienste nämliche eine Lizenz beantragen müssen.
Klar wird das alles Mehrkosten verursachen, aber kaputte Arbeitnehmer, die dann frühzeitig in Rente müssen oder erhebliche Kosten für Krankenversicherungen verursachen, sind deutlich teurer. (bearbeitet)
Ich wette, wenn die 20 Kilo bei den Paketen gelten, sind 20 Kilo usus bei den Fluglinien in Deutschland.
Die 31,5 kg stammen aus dem vorigen Jahrtausend, als es noch keinen Onlinehandel gab und der Zusteller kaum jemals sowas Schweres in obere Stockwerke zu schleppen hatte. Wenn, dann ging's an Firmen und die sitzen eben ebenerdig und sogar mit Sackkarre belieferbar.
Deine Gefühle teilt die Firma Mydealz ganz sicher nicht und wird den Teufel tun, sich mit der Billigstforderung selbst lächerlich zu machen. (bearbeitet)
Finde ich prinzipiell sehr gut. Wird sowieso noch lustig die nächsten Jahre...
Auch für Paketboten gilt der Satz: Wer keine Hitze verträgt hat in der Küche nichts verloren.
Btw, hat Fedex immer noch die 68KG Grenze für Sendungen?